Sorge vor Herbst und Winter
Kantone rüsten sich für die nächste Corona-Welle

Die Kantone wappnen sich schon für eine erneute Corona-Welle im Herbst und Winter. Die Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren hat dafür Empfehlungen verabschiedet.
Publiziert: 11.03.2022 um 10:49 Uhr

Die Kantone bereiten sich auf erneute Auslastungsspitzen in den Spitälern in den kommenden Herbst- und Wintermonaten vor. Der Vorstand der kantonalen Gesundheitsdirektoren hat dazu sieben Empfehlungen verabschiedet. Dazu gehörten bewährte Corona-Massnahmen wie das Zurückstellen nicht dringlicher Eingriffe oder die Schaffung von ad-hoc-Intensivplätzen.

Insgesamt geht es laut einer Mitteilung der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren (GDK) vom Freitag darum, Vorkehrungen zu treffen, damit temporär «eine starke Erhöhung der Kapazitäten zur Behandlung von Covid-19-Patientinnen und -Patienten insgesamt möglich wäre».

Dabei sei Flexibilität entscheidend und der Fokus sollte nicht nur auf den Intensivstationen liegen. Dazu gehöre auch die regionale und nationale Koordination von Patientenverlegungen.

Foto: keystone-sda.ch

Fixe Bettenzahl «nicht zielführend»

Allerdings ist aus Sicht der Kantone das Festlegen einer konkreten Zahl an Betten oder einer prozentualen Kapazitätserhöhung nicht möglich und auch nicht zielführend. Dass die Kapazitäten im Notfall sehr stark aufgestockt werden könnten, hätten die Kantone in den bisherigen Wellen unter Beweis gestellt. Dieser Ausbau gehe allerdings zulasten anderer Versorgungsbereiche und Patientengruppen.

Das Nadelör ist für die GDK jedoch das «knappe Gut» an qualifiziertem Fachpersonal. Hier sieht die GDK in erster Linie kurzfristige Abhilfe mit Anreizsystemen zur Beschäftigung von zusätzlichem Personal in der Intensiv- und Notfallpflege. Mittel- und langfristig müsse jedoch nach der Annahme der Pflegeinitiative rasch die Ausbildungsoffensive im Pflegebereich umgesetzt werden.

Zudem verweist die GDK in der Mitteilung auf die Personalförderungsmassnahmen im nationalen Versorgungsbericht 2021. Demnach braucht es für den Zeitraum von 2019 bis 2029 insgesamt rund 70'000 neue Pflegefachkräfte. Das heisst, es fehlen je nach Ausbildungsstufe 20 bis 33 Prozent an Personal.

(SDA)

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