«Solange es kein Es ist, geht es ja noch»
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Umstrittene Aussage von Maurer:«Solange es kein Es ist, geht es ja noch»

«Solange es kein Es ist»
Transgender-Netzwerk fordert Entschuldigung von Ueli Maurer

Bundesrat Ueli Maurer (71) gab während seiner Rücktritts-Pressekonferenz an, dass es ihm egal sei, ob eine Frau oder ein Mann seine Nachfolge antritt, «solange es kein Es ist». Die Aussage sorgt für Entsetzen.
Publiziert: 01.10.2022 um 12:14 Uhr
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Aktualisiert: 02.10.2022 um 10:18 Uhr

Eine Aussage des Noch-Bundesrates Ueli Maurer (71) sorgt für Aufruhr. Während der Pressekonferenz, als Maurer seinen Rücktritt bekannt gibt, antwortet er auf die Frage, ob er sich eine Frau als Nachfolgerin wünschen würde: «Ob meine Nachfolge ein Mann oder eine Frau ist, ist mir egal. Solange es kein Es ist, geht es ja noch.»

Die Antwort des abtretenden Bundesrates sorgt in LGBTQ+-Kreisen für Entsetzen. «Ein solch offener Ausdruck von Transfeindlichkeit von einem höchsten Regierungsvertreter ist absolut inakzeptabel», teilt das Transgender-Netzwerk mit. Die Aussage Maurers könne nur so verstanden werden, dass Menschen, die dem männlichen oder weiblichen Geschlecht nicht angehören (non-binäre Personen), keine Kompetenzen für das Bundesratsamt hätten.

Entschuldigung gefordert

«Wir verurteilen diese Äusserung aufs Schärfste und verlangen eine Entschuldigung», teilt das Netzwerk weiter mit. Auch, dass die Aussage keine Reaktion seitens der anwesenden Medienschaffenden hervorrief, stört die Organisation.

Während der Pressekonferenz, als Ueli Maurer (71) seinen Rücktritt bekannt gibt, antwortet er auf die Frage, ob er sich eine Frau als Nachfolgerin wünschen würde: «Ob meine Nachfolge ein Mann oder eine Frau ist, ist mir egal. Solange es kein Es ist, geht es ja noch.»
Foto: keystone-sda.ch
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Gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» äussert sich die wohl bekannteste LGBTQ-Aktivistin der Schweiz, Anna Rosenwasser (32): «Herr Maurers Aussage richtet sich klar gegen non-binäre Menschen. Im Kontext wird deutlich, dass er die Aussage abwertend und abschätzig gemeint hat.» Auch sie erwarte mindestens eine Stellungnahme.

Derweil nimmt Maurers Parteikollege Marcel Dettling (41), SVP-Nationalrat aus dem Kanton Schwyz, den Bundesrat in den Schutz. Er habe Maurer nie transfeindlich erlebt. (lui)

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