Das sagen Meyer und Wermuth
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Neue SP-Präsidenten:Bahn frei für Meyer und Wermuth!

Seiler Graf zieht Kandidatur für SP-Präsidium zurück
Bahn frei für Meyer und Wermuth!

Im Kampf ums SP-Präsidium räumt nach Mathias Reynard auch Priska Seiler Graf das Feld. Wer im Oktober Noch-Präsident Christian Levrat beerben wird, scheint damit klar.
Publiziert: 15.06.2020 um 08:38 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2020 um 21:42 Uhr
Lea Hartmann und Ruedi Studer

Da waren es nur noch zwei. Vier Monate vor der Wahl des neuen SP-Präsidiums scheint das Rennen bereits gelaufen. Nachdem der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard (32) heute bekannt gab, seine Kandidatur zurückzuziehen, zieht auch Priska Seiler Graf (51) die Konsequenzen. Sie gibt bekannt, auf die Kandidatur zu verzichten. «Ich bin überzeugt, zusammen wären wir das richtige Team gewesen», schreibt sie auf Twitter. Eine weitere Kandidatur ohne Reynard komme für sie deshalb nicht in Frage.

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Damit haben Mattea Meyer (32) und Cédric Wermuth (34) freie Bahn. Zwar gibt es mit dem Berner Martin Schwab (25) offiziell noch einen weiteren Kandidaten. Der Jungpolitiker, der auf dem nationalen Parkett vollkommen unbekannt ist, ist aber ein absoluter Aussenseiter.

Roth und Barrile wollen nicht

Möglich wäre zudem, dass sich nach dem Rückzug von Seiler Graf und Reynard neue Kandidaten aus dem Busch wagen. Bevor das Duo ins Rennen stieg, standen auch die Namen der Nationalräte Franziska Roth (54) und Angelo Barrile (43) im Raum.

Beide Nationalräte machen auf Anfrage von BLICK aber klar, dass ihr Entscheid feststeht: «Das Präsidium ist für mich weiterhin keine Option», sagt der Zürcher Barrile.

Auch für die Solothurner Nationalrätin Roth kommt eine Kandidatur, auch eine späte, nicht in Frage. «Ich habe mich schon früher gegen eine Kandidatur entschieden und bleibe bei diesem Entscheid», sagt Roth. Sie zeigt Verständnis für den Rückzug von Seiler Graf und Reynard, äussert aber auch ihr Bedauern. «Es ist schade für die Partei, dass sie nun keine Auswahl zwischen zwei starken Kandidaturen hat.»

Es sei auch nie darum gegangen, das Duo Meyer/Wermuth zu verhindern, sondern eine Auswahl zu bieten. Sie hofft daher auf weitere Kandidaturen. «Das wäre nicht nur für die Partei, sondern auch die Gewählten gut, denn eine Kampfwahl würde ihre Legitimation zusätzlich verstärken», so Roth. «Derzeit ist aber niemand in Sicht.»

Dass sich weitere Kandidaten melden, ist zwar theoretisch noch bis Anfang September möglich. Doch als Nachzügler dürften sie sowieso chancenlos sein.

Reynard war in der Zwickmühle

Der Präsidentschafts-Wahlkampf bei den Genossen musste im März wegen der Corona-Krise auf Eis gelegt werden. Zu diesem Zeitpunkt hatten bereits erste Hearings stattgefunden. Die Pandemie hat Reynard dann aber ins Dilemma gestürzt. Nach zwölf Jahren im Amt tritt kommendes Jahr die Walliser SP-Staatsrätin Esther Waeber-Kalbermatten (67) zurück. Die Genossen wollen den Sitz unbedingt verteidigen. Schon im Sommer soll entschieden werden, mit welchem Kandidaten man das tun will. Der Druck auf Reynard stieg, rasch einen Entscheid zu fällen.

Nun hat er das getan. «Mein Herz und mein Mut sind hier», sagt Reynard im Interview mit «Le Nouvelliste». «Ich möchte meinem Kanton und seinen Bewohnern zurückgeben, was sie mir bisher ermöglicht haben.» Er sei nach zahlreichen Gesprächen mit Seiler Graf und den Walliser Parteikollegen zum Schluss gekommen, dem Staatsrat den Vorzug zu geben, teilt er in einer gemeinsamen Medienmitteilung mit. Seiner Zürcher Kollegin danke er «aufrichtig für ihr Verständnis».

«Ich hätte wahrscheinlich gleich entschieden»

Seiler Graf betont, dass man den Entscheid zum Rückzug gemeinsam gefällt habe. «Es war schwierig, wir haben viel diskutiert», sagt die Zürcherin. Sie sei überzeugt, den richtigen Entscheid getroffen zu haben.

«Natürlich bin ich enttäuscht», sagt sie. «Aber das Coronavirus hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.» Sie könne den Entscheid Reynards gut nachvollziehen. «Ich hätte wahrscheinlich gleich entschieden.»

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