Sechs Namen sind im Spiel
Das sind die SVP-Bundesratskandidaten

Sechs Personen sollen für die SVP den zweiten Bundesratssitz erobern. Eine ist besonders umstritten.
Publiziert: 04.10.2015 um 11:27 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:00 Uhr

Prognosen sehen die SVP als Gewinnerin bei den anstehenden Wahlen. Bei der SonntagsBlick-Umfrage gewinnt die Partei 1,2 Prozent, bei der Wahlsimulation der «NZZ am Sonntag» 1,9 Prozent. Klar, dass damit die Begehrlichkeiten für einen zweiten Bundesratssitz der SVP wachsen.

Sechs Namen finden sich laut der SonntagsZeitung auf der Shortlist für die Bundesratswahlen - eine Frau sucht man vergebens. Neben den Nationalräten Hansjörg Knecht (AG), Thomas de Courten (BL), Guy Parmelin (VD) und Heinz Brand (GR) sowie dem Ständerat Hannes Germann (SH) findet sich laut dem Bericht zur Verwunderung vieler der Name Heinz Tännler auf der Liste. Der Zuger-Regierungsrat sei bereits 2011 fraktionsintern gescheitert. Schon damals sei es ein Thema gewesen, dass Tännler einst Direktor der Fifa-Rechtsabteilung war.

Ihn ausgerechnet jetzt, wo gegen den Fifa-Präsidenten Sepp Blatter eine Strafuntersuchung läuft, wieder auf die Liste zu setzen, sei «politischer Selbstmord», habe ein Fraktionsmitglied gesagt und  «ein Fifa-Mann geht gar nicht», habe ein Vorstandmitglied ergänzt, wie die Zeitung schreibt. Und SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel wird mit den Worten zitiert: «Wir brauchen keinen zweiten Fall Zuppiger.» Nationalrat Bruno Zuppiger hatte 2011 wegen einer Veruntreuungsaffäre im Bundesratswahlkampf das Handtuch werfen müssen.

Ex-Fifa-Mann Heinz Tännler.
Foto: ZVG
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Inzwischen sei eine Kandidatur Tännlers noch unmöglicher. Zwar gibt es gegen ihn keine Vorwürfe, doch es sei undenkbar, dass er das Justizdepartement führt, denn diesem untersteht die Bundesanwaltschaft, die gegen Fifa-Präsident Blatter vorgeht. Und Tännler wäre auch als Finanzminister heikel. Denn auch dieses Departement könnte Tännler zufallen, falls Eveline Widmer-Schlumpf nicht mehr anträte. Als Finanzminister hätte es Tännler mit Thomas Bauer zu tun und auch hier holt ihn die Fifa-Vergangenheit ein. Bauer, der ab 2016 Verwaltungsratspräsident der Finanzmarktaufsicht Finma ist, war Liquidator des Sportrechtevermarkters ISL. Die ISL hatte bis zu ihrem Millionenkonkurs Sportrechte für die Fifa und andere Sportorganisationen vermarktet.

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