So reagiert der Schulleiter-Präsident
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Keine Testpflicht an Schulen:So reagiert der Schulleiter-Präsident

Rekordhohe Fallzahlen und Lehrkräfte in Isolation
Corona bringt auch die Schulen an den Anschlag

Rekordhohe Ansteckungszahlen in den Schulen und Lehrkräfte in Isolation: Das Bildungssystem kommt wegen Corona unter Druck.
Publiziert: 10.12.2021 um 09:58 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 20:59 Uhr

Keine Altersklasse ist aktuell so stark von Corona-Infektionen betroffen wie die 10- bis 19-Jährigen, an zweiter Stelle folgen die unter 10-Jährigen. Es stecken sich aber nicht nur die Kinder an, sondern auch die Lehrerinnen und Lehrer. Und das stellt die Schulen zunehmend vor ein Problem. Zwar seien nicht alle Schulen gleich stark betroffen, doch viele Lehrpersonen seien am Anschlag, sagt Dagmar Rösler, Präsidentin des Berufsverbandes LCH, gegenüber den Zeitungen von «CH Media».

«Es ist ein Arbeiten unter erschwerten Bedingungen, man kann es gleichsetzen mit dem Gesundheitswesen», sagt Rösler. Und ähnlich wie im Gesundheitswesen herrscht auch in den Schulen Personalmangel. Und dazu kommt: Stellvertretungen zu finden, ist schwierig.

«Es fehlt an allen Ecken und Enden an Personal», sagt Rösler. Weil der Markt so ausgetrocknet ist, würden Pensionierte oder Studierende einspringen – oder aber Personen ganz ohne Ausbildung. Und das sei auf die Dauer kein Zustand.

Corona bringt auch die Schulen an den Anschlag.
Foto: imago images/imagebroker
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Berner machen früher Ferien

Der Kanton Bern hat nun bereits reagiert, und schickt die Kinder drei Tage früher als üblich in die Weihnachtsferien. Grund ist vor allem auch, dass die Infektionszahlen in den Schulen explodiert sind.

Abgeneigt ist der Lehrerverband der Idee nicht, auch wenn man sich offensichtlich nicht ganz einig ist, welches denn nun die beste Lösung ist. Während Präsidentin Rösler vor allem auf präventive Pooltests pocht, sagt Zentralsekretärin Franziska Peterhans gegenüber «Watson»: «Die sehr hohen Infektionsraten stellen eine Gefahr für die privaten Weihnachtsfeste dar: Die Kinder tragen den Virus an Heiligabend von der Schule mit nach Hause. Da wäre ein zeitlicher Puffer wohl sinnvoll.»

Betreuung bleibt Problem

Ob andere Kantone nachziehen, ist offen. Teilweise beginnen die Weihnachtsferien ohnehin in der Woche vor Weihnachten. Begeistert von der Ferienidee sind längst nicht alle. Für Fabio Höhener, Zentralsekretär Bildung bei der Gewerkschaft VPOD, ist diese Idee nicht ganz durchdacht, wie er zu «20 Minuten» sagt.

«Wenn wir die Ferien vorziehen, sind die Kinder zu Hause. Da wir aber keine Homeoffice-Pflicht haben, werden viele Kinder daheim keine Betreuung haben.» Letztlich werde dann die von den Schulen angebotene Notfallbetreuung aktiviert – und so mache die Lösung keinen Sinn. (gbl)

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