Parlamentarier rebellieren gegen Bundesrat
Der Bundesrat muss noch viel weitergehen!

Die Corona-Strategie des Bundesrats sorgt für Kritik. Parlamentarier fordern, dass die Regierung die Schraube rasch weiter anzieht. Die Zeit dränge.
Publiziert: 15.03.2020 um 19:02 Uhr
|
Aktualisiert: 16.03.2020 um 11:28 Uhr
Lea Hartmann

Veranstaltungsverbot, teilweise Grenzschliessung, Aussetzen des Schulunterrichts: Die Massnahmen, die der Bundesrat am Freitag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie beschlossen hat, sind drastisch. Vielen sind sie aber nicht drastisch genug.

Baselland ruft Notlage aus

Der Kanton Tessin hat bereits den Notstand beschlossen, die Kantone Basel-Landschaft und Jura ziehen nun nach. Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen: Nur noch Geschäfte, die zur Aufrechterhaltung der Grundversorgung notwendig sind, sind in den drei Kantonen noch geöffnet. Sonst steht das öffentliche Leben weitgehend still.

Weitere Kantone dürften bald folgen und die Massnahmen ebenfalls verschärfen. Die Situation ist unübersichtlich, besonders, was die Kinderbetreuung betrifft. Während in Zürich beispielsweise die Kinderkrippen noch immer offen sein dürfen, sind sie in Basel-Stadt zu und selbst das Betreuungsangebot in Schulen ist für Kinder zugänglich, deren Eltern einen bestimmten Beruf haben.

Vielen Politikern gehen die Massnahmen des Bundesrats nicht weit genug.
Foto: PIUS KOLLER
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«Die Verschärfung muss noch heute geschehen!»

Der Unmut über den kantonalen Wildwuchs wächst. Parlamentarier von links bis rechts sehen den Bundesrat in der Pflicht. Sie kritisieren, dass er zu wenig weit ginge. Und fordern, dass er nachbessert. «Der Bundesrat muss umgehend gesamtschweizerisch Massnahmen treffen, wie sie das Tessin und Baselland bereits beschlossen haben», sagt SVP-Präsident Albert Rösti (52). «Die Verschärfung muss noch heute geschehen!»

Zudem müssten sofort sämtliche Grenzen geschlossen werden, wie das in Nachbarländern bereits geschehen sei.

Nicht nur Freizeitveranstaltungen verbieten

Auch die Tessiner Grünen-Nationalrätin Greta Gysin (36) sagt: «In der ganzen Schweiz sind strengere Massnahmen nötig – besser früher als später. Und koordiniert, sonst verwirrt das.» Es könne ausserdem nicht sein, dass nur Freizeitveranstaltungen verboten seien, aber für den Arbeitsplatz auf Empfehlungen und Freiwilligkeit gesetzt werde. «Die Einschränkungen müssen jetzt auch für die Arbeit gelten», fordert sie.

GLP-Präsident Jürg Grossen (50) plädiert ebenfalls dafür, dass nun schnell gehandelt werde – nicht nur auf kantonaler, sondern auf Bundesebene. «Ich persönlich würde es sehr begrüssen, wenn rasch schärfere Massnahmen beschlossen würden. Es braucht jetzt ein noch drastischeres und vor allem ein schnelles Vorgehen», sagt er. Nötig seien beispielsweise auch strengere Abstandsregeln in Lebensmittelläden und im öffentlichen Verkehr. Grossen betont aber auch: «Ich vertraue darauf, dass das, was das BAG und der Bundesrat entscheiden, richtig ist.»

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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Schutz gegen Coronavirus

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

Informiert bleiben

  • An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch

Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:

Hygienemassnahmen

  • Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
  • Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
  • Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.

Kontakt minimieren

  • Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
  • Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
  • 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
  • Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.

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