Newsportal von Bund gesperrt
«20 Minuten» landete auf Porno-Blacklist

Panne beim Fedpol: Die Website von «20 Minuten» wurde versehentlich auf eine Sperrliste für verbotene Pornografie gesetzt.
Publiziert: 04.07.2024 um 17:54 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_586.JPG
Céline ZahnoPraktikantin Politik

Die Website der Zeitung «20 Minuten» war von Dienstagabend bis Mittwochmittag teilweise nicht erreichbar. Sie geriet beim Bundesamt für Polizei (Fedpol) auf eine Sperrliste – ein Irrtum, wie das Amt am Mittwoch über den Kurznachrichtendienst X mitteilte.

Nun ist die Ursache klar: Beim Fedpol wurde die Domain fälschlicherweise auf eine sogenannte «DNS-Blacklist» gesetzt, wie das Bundesamt am Donnerstag auf Blick-Nachfrage mitteilte. Diese Liste umfasst Domains, die verbotene pornografische Inhalte verbreiten, darunter kinderpornografische Darstellungen und Tierpornografie.

Feldpol-Mitarbeitende sollen sensibilisiert werden

Laut Fedpol sei die Sperrung auf einen «Bedienfehler» zurückzuführen. Regelmässig teste das Fedpol dieses Blacklist-System, um sicherzustellen, dass es mit den neuesten Web-Technologien, wie sie auch von «20 Minuten» genutzt würden, kompatibel blieben.

Die Onlineplattform «20 Minuten», die zur TX-Group gehört, ist irrtümlicherweise auf einer Sperrliste der Bundespolizei Fedpol gelandet.
Foto: KEYSTONE

Die Mitarbeitenden, die die Liste verwalten, sollen nun verstärkt sensibilisiert werden, damit solche Fehler in Zukunft nicht mehr vorkommen, heisst es beim Fedpol weiter.

Schäden werden analysiert, Forderungen möglich

20 Minuten bestätigte den Vorfall und teilt mit, dass vor allem Desktop- und Laptop-Nutzer betroffen waren, der Zugriff über Smartphones sei grösstenteils möglich geblieben. Die entstandenen Schäden und Störungen würden derzeit von «20 Minuten» analysiert, wie eine Sprecherin sagt.

Mögliche rechtliche Schritte gegen den Bund hingen vom Ergebnis dieser Untersuchungen ab. Fedpol habe den Fehler am Vormittag des 3. Juli behoben und sich öffentlich auf X entschuldigt. Das Fedpol bestätigt, dass Geschädigte grundsätzlich die Möglichkeit hätten, Forderungen zu stellen, die dann entsprechend geprüft würden.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?