Amnesty hat Beweise für Kriegsverbrechen in Butscha
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22 rechtswidrige Hinrichtungen:Amnesty hat Beweise für Kriegsverbrechen in Butscha

Neue Namen auf Liste
Schweiz sanktioniert «Schlächter von Butscha»

Am Freitag hat der Bundesrat das sechste Sanktionspaket der EU übernommen – und damit weitere Personen sanktioniert. Darunter nicht nur eine Oligarchen-Frau, sondern auch einen mutmasslichen Kriegsverbrecher.
Publiziert: 10.06.2022 um 17:38 Uhr
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Aktualisiert: 16.06.2022 um 23:28 Uhr
Sermîn Faki

Mit der Übernahme der Strafaktionen der EU gegen Russland und Belarus hat die Schweiz auch mehr als 100 weitere Personen und Unternehmen auf die Sanktionsliste genommen. Diese können nun nicht mehr in die Schweiz ein- oder durch die Schweiz durchreisen. Zudem werden ihre Vermögenswerte eingefroren. Es ist zudem verboten, ihnen direkt oder indirekt Gelder oder andere Vermögenswerte zur Verfügung zu stellen.

Neu auf der Liste findet sich nicht nur Aleksandra Melnitschenko (45), über die ihr Mann, der russische Oligarch Andrei Melnitschenko (50), die Sanktionen bisher umgehen konnte.

Sie sollen hinter dem Massaker von Butscha stecken

Nein, es finden sich auf der Liste auch Soldaten und russische Kämpfer, die für die im ukrainischen Dorf Butscha begangenen Kriegsverbrechen wie Folterungen, Vergewaltigungen und Tötungen von Zivilisten verantwortlich gemacht werden.

Steht jetzt auf der Schweizer Sanktionsliste: Azatbek Omurbekow, der «Schlächter von Butscha».
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Zuoberst auf der Liste findet sich Azatbek Omurbekow (40). Der Oberst der russischen Armee soll die Truppen in Butscha angeführt haben und wird als «Schlächter von Butscha» bezeichnet. Als Kommandant der 64. Motorisierten Schützenbrigade soll er Berichten zufolge direkt für Tötungen, Vergewaltigungen und Folterungen in Butscha verantwortlich sein.

Auf der Liste stehen weitere 45 Offiziere der russischen Armee, denen vorgeworfen wird, als Anführer ihrer Einheiten beim Massaker von Butscha Kriegsverbrechen begangen zu haben.

Auch «Schlächter von Mariupol» auf der Liste

Ebenfalls auf der Liste findet sich Generaloberst Michail Misinzew (59), Leiter des Nationalen Verteidigungskontrollzentrums Russland. Er wird «Schlächter von Mariupol» bezeichnet, da er als Befehlshaber für die wochenlange Belagerung der Stadt verantwortlich sein soll.

Misinzew, «Putins brutalster General», wird laut der Sanktionsliste insbesondere beschuldigt, die Bombardierungen von Mariupol, bei denen Tausende von Zivilisten getötet wurden, angeordnet zu haben. Ebenso soll er hinter dem Beschuss des Theaters von Mariupol, bei dem Hunderte von Kindern getötet wurden, stehen.

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