Neuer Name spaltet die Partei
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Neuer Name präsentiert:CVP-Spitze schickt das C zum Teufel

Neu soll die Partei «Die Mitte» heissen
CVP-Spitze schickt das C zum Teufel

Nach langen Diskussionen und einer Mitgliederbefragung hat sich die CVP-Spitze entschieden: Die Partei soll künftig «Die Mitte» heissen. Nun hat die Basis das letzte Wort.
Publiziert: 04.09.2020 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.11.2020 um 18:02 Uhr
Lea Hartmann

Die Christlichdemokratische Volkspartei – sie könnte bald Geschichte sein. Denn die CVP will sich umbenennen: «Die Mitte» ist der Name, auf den sich die Parteispitze nach langen Diskussionen geeinigt hat. Am Freitag stellte CVP-Präsident Gerhard Pfister (57) den neuen Namen und das neue Logo vor. Statt eines Kreuzes zeigt es neu eine Klammer. «Eine Metapher für Zusammenhalt», erklärte Pfister.

Eine von der CVP in Auftrag gegebene Umfrage hatte ergeben, dass das C im Namen viele potenzielle Wählerinnen und Wähler abschreckt, auch wenn sie die Politik der CVP unterstützen. Das Handicap will man nun loswerden. In der Hoffnung, damit endlich aus dem Tief zu kommen.

Es kommt zur Urabstimmung

Noch ist der neue Name aber nicht fix. Das letzte Wort haben die Parteimitglieder in einer Urabstimmung – die erste überhaupt in der Geschichte der CVP. Das Resultat soll Ende Oktober vorliegen. Sagen die Mitglieder Ja, müssen zudem noch die Delegierten grünes Licht geben.

«Die Mitte»: So soll die CVP künftig heissen.
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Die Namensänderung ist ein weiterer Schritt in Richtung Fusion mit der BDP. Die beiden Parteien führen diesbezüglich Gespräche. Noch vor Ende Jahr, so das Ziel, soll ein Entscheid fallen. BDP-Präsident Martin Landolt (52) sagt, er sei bei der Namensdiskussion involviert gewesen. «Mir persönlich gefällt der Name sehr gut.» Er betont aber, dass der Entscheid nun allein in der Hand der CVP liege.

Kantonalparteien können das C behalten

Die Umfrage vergangenen Frühling hat gezeigt, dass der Name «Die Mitte» mehrheitsfähig ist. 53 Prozent der Basis sprach sich für diese Variante aus – und gegen das C. Allerdings gibt es in den katholischen Stammlanden auch Parteiexponenten, für die eine Namensänderung nicht infrage kommt. Der Walliser Ständerat Beat Rieder (57) warnte, der Wegfall des Cs wäre «der Ruin für die Partei». Einzelne Mitglieder drohten gar mit einem Austritt.

Den Kantonalparteien steht es frei, ob sie den neuen Namen übernehmen wollen oder nicht. Bis 2025 könnten sie sich entscheiden, sagte Pfister. Zumindest auf kantonaler Ebene könnte die CVP damit weiterleben.

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