Nationalrat Stefan Müller-Altermatt hat Kind aus Armenien adoptiert
«Vom ersten Moment an tiefe, bedingungslose Liebe»

Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt setzt sich immer wieder für Armenien ein. Nun gibt er einen Einblick in die persönlichen Hintergründe seines Engagements.
Publiziert: 12.07.2024 um 16:16 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2024 um 19:00 Uhr
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Céline ZahnoPraktikantin Politik

Seit 2011 sitzt Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt (48) im Schweizer Parlament. Während seiner Zeit in Bundesbern setzte er sich politisch immer wieder stark für Armenien ein.

Müller-Altermatt ist ebenfalls Präsident der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Schweiz-Armenien und Co-Präsident der Gesellschaft Schweiz-Armenien. Auch privat setzt sich der Solothurner intensiv mit dem Land auseinander, wie er kürzlich in einem sehr persönlichen Tweet mitteilte.

Müller-Altermatt hat Bub aus Armenien adoptiert

Vor zwei Monaten sei er mit einem wunderbaren Sohn nach Hause gekommen, schreibt er. 3'000 Kilometer entfernt geboren, adoptiert aus Armenien. Landläufig würde das Kind als «behindert» bezeichnet, so Altermatt – es hat Trisomie 21. «Und trotz alledem war da vom ersten Moment an Liebe. Tiefe, bedingungslose Liebe. Beidseitig.»

Mitte-Nationalrat Stefan Müller-Altermatt setzt sich politisch immer wieder für Armenien ein. Neulich gab er einen persönlichen Einblick: Vor zwei Monaten hat er einen Bub aus Armenien adoptiert.
Foto: Keystone
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Weitere Fragen zur Adoption möchte der Nationalrat nicht beantworten. Sein kleiner Sohn dürfte sein politisches Engagement aber weiterhin prägen, wie aus dem Tweet hervorgeht. «Wenn mich nun seine weichen, wulstigen Händchen streicheln, mich seine schmalen Augen anstrahlen und sein breiter Mund mich vor Liebe schier auffressen will», dann zeige ihm das: Alle Menschen seien Brüder! Und den ganzen Scheiss mit Krieg und so könnten wir einfach sein lassen.

Als Aserbaidschan vergangenen Herbst eine Militäroperation in Bergkarabach startete, einer mehrheitlich von Armeniern besiedelten Provinz, gehörte Altermatt zu den schärfsten Kritikern von Aussenminister Ignazio Cassis (63). Anders als die EU verurteilte die Schweiz die Aggressionen nämlich nicht, sondern zeigte sich «zutiefst besorgt» über die Eskalation. 

«Was das Regime in Baku betreibt, ist ein Völkermord. Das Aussendepartement (EDA) ziert sich, das so zu benennen, und kuschelt so mit dem Diktator», sagte Müller-Altermatt dem SonntagsBlick.

Politische Familie

Vielleicht wird der kleine Sohn von Müller-Altermatt selbst einmal politisch aktiv. Das richtige familiäre Umfeld hätte er auf jeden Fall – und schon einmal ist in der Familie der Apfel nicht weit vom Stamm gefallen.

Joel Müller (27), Sohn von Müller-Altermatt, ist Präsident der Jungen Mitte des Kantons Solothurn und hat vergangenes Jahr ebenfalls für den Nationalrat kandidiert. Gereicht hat es dann aber nicht. 

Gemeinsame Flyer hat das Vater-Sohn-Gespann nicht gemacht. Als Wahlkampf-Tipp gab Papa Müller seinem Spross aber auf den Weg, sich stets treu zu bleiben. «Authentizität ist das wichtigste Gut in der Politik.»

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