Nach SP nun die Auns
Corona-Kampagne des BAG schon wieder kopiert

Die Kampagne des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu den Corona-Massnahmen wird gern kopiert. Nach der SP vergreift sich nun auch die Auns an den Schutzregeln. Das BAG bittet darum, davon Abstand zu nehmen.
Publiziert: 22.05.2020 um 16:31 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2020 um 21:47 Uhr
Gianna Blum

Es ist eine Reichweite, von der die meisten Kampagnen nur träumen können: Die Info-Plakate des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zur Corona-Pandemie. Die «So schützen wir uns»-Plakate sind im Alltag kaum mehr zu übersehen. Ursprünglich in Rot, nun in Pink – im Zuge der Lockerung der Corona-Massnahmen hat das BAG die Farbe gewechselt.

Dass der Grund für die riesige Reichweite der Kampagne ein ernster ist, hält andere allerdings nicht davon ab, auf den Zug aufzuspringen. Ausgerechnet die Sozialdemokraten haben vorgespurt und das Design kopiert. Dafür gabs einen Rüffel vom BAG – und indirekt damit auch vom eigenen Bundesrat, SP-Gesundheitsminister Alain Berset (48).

Polit-Werbung mit BAG-Motiv

Neueste Kopie-Sünderin ist die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (Auns). Um für die Kündigungs-Initiative der SVP zu werben, hat auch sie das BAG-Sujet geklaut – sogar im selben pinken Design. Abstand gelte es zur EU zu halten, so die Botschaft.

Im Alltag allgegenwärtig: Die Kampagne des BAG zu den Corona-Massnahmen.
Foto: Simon Steiner
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Das BAG findet das gar nicht lustig – reagiert aber eher müde als wütend: «Die Kampagne des BAG wird regelmässig abgeändert und für eigene Zwecke ge- oder missbraucht», sagt Sprecherin Katrin Holenstein. Das BAG reagiere jeweils dann, wenn es um geschäftliche oder politische Eigeninteressen gehe. Entsprechend habe man auch die Auns kontaktiert, mit der Bitte, die Verbreitung des Flyers «sofort einzustellen sowie entsprechende Inhalte auf den Social-Media-Plattformen und Webseite umgehend zu löschen».

Fröhliches Kampagnen-Kopieren

Auns und SP sind längst nicht die einzigen, die sich bei der BAG-Kampagne bedienen. Immer wieder tauchen auf sozialen Medien Parodien auf. Auf Twitter macht ausserdem eine angepasste Version der Kampagne die Runde, die den Inhalt auf den Kampf gegen die Klimakatastrophe dreht.

Grünen-Nationalrat Bastien Girod (39) hat das auf Twitter geteilt – und fährt dafür geharnischte Kritik ein.

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Woher das Werk stammt, ist unklar. Pikant aber, dass es auf eine andere Bundesstelle verweist: Das Bundesamt für Umwelt (BAFU). Dieses will auf Anfrage aber keine Stellung zur Kopie nehmen. Sie sei bekannt, aber vom Bundesamt nicht autorisiert.

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Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.

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