Nach Cyber-Attacken auf Bundesbern
Parlament untersucht Bundesamt für Polizei

Daten der obersten Polizeibehörde sind in Händen von Kriminellen. Jetzt nimmt sich die GPK des Falles an.
Publiziert: 11.06.2023 um 21:05 Uhr
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Reza RafiChefredaktor SonntagsBlick

Gleich zwei Hackerangriffe haben diese Woche Bundesbern schockiert. Eine Cyberattacke auf das Parlament legte die Website lahm und störte das Mail-System. Die Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren eröffnet.

Vor gut einer Woche war noch Gravierenderes passiert: Unbekannte nahmen das Berner Oberländer IT- Unternehmen XPlain ins Visier und drangen mit sogenannter Ransomware in das System ein. Die Firma hat in ihrem Portfolio etliche Bundesbehörden – auch das Bundesamt für Polizei (Fedpol).

Fedpol hält sich bedeckt

Die obersten Gesetzeshüter im Land verfügen über brisante Dossiers und sicherheitsrelevante Geheimnisse.

Was ist im Darknet? Nicoletta della Valle, Direktorin des Fedpol.
Foto: Keystone
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Es stellen sich diverse Fragen: Wie viel davon landete im Darknet? Was alles wurde entwendet? Und wieso wird ein solch sensibler Bereich ausgelagert?

Die Behörde von Direktorin Nicoletta della Valle (62) gibt sich auf Anfrage zugeknöpft und verweist an das Nationale Zentrum für Cybersicherheit, kurz NCSC. Dort habe man den Lead bei den Abklärungen.

Turbulente Zeiten für das NCSC

Fest steht, dass sich jetzt auch die parlamentarischen Untersucher dafür interessieren. Der Zürcher SVP-Nationalrat Alfred Heer (61) präsidiert in der Geschäftsprüfungskommission die für das Justizdepartement zuständige Subkommission. Er bestätigt gegenüber SonntagsBlick: «Wir werden den Fall traktandieren.»

Überdies befindet sich das NCSC ohnehin gerade in turbulenten Zeiten: Die Abteilung wird zum neuen Bundesamt erhoben und wechselt nach einem Machtkampf im Bundesrat vom Finanzdepartement ins VBS.

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