Nach 16 Jahren
Efta-Freihandelsabkommen mit Indien ist unterzeichnet

Bundesrat Guy Parmelin und seine Amtskolleginnen und -kollegen aus Island, Liechtenstein und Norwegen haben am Sonntag in Delhi mit dem indischen Handelsminister Piyush Goyal ein Freihandelsabkommen unterzeichnet, wie das Departement von Parmelin mitteilte.
Publiziert: 10.03.2024 um 07:58 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2024 um 08:33 Uhr

Fast 16 Jahre nach Beginn der Verhandlungen über das Freihandelsabkommen der Efta-Staaten mit Indien ist am Sonntag das Abkommen von Wirtschaftsminister Parmelin, seinen Efta-Amtskolleginnen und -kollegen und dem indischen Handelsminister unterzeichnet worden.

Bundesrat Guy Parmelin (64) und seine Amtskolleginnen und -kollegen aus Island, Liechtenstein und Norwegen hätten am Sonntag in Delhi mit dem indischen Handelsminister Piyush Goyal (59) ein Freihandelsabkommen unterzeichnet, wie das Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) mitteilte.

Bedeutender Meilenstein in der Handelspolitik

Der indische Premierminister Narendra Modi (73) und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd (61) begleiteten die Unterzeichnung mit Videobotschaften.

Bundesrat Guy Parmelin unterzeichnete am Sonntag ein Freihandelsabkommen mit Indien.
Foto: keystone-sda.ch
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Die Unterzeichnung des Abkommens sei ein bedeutender Meilenstein der schweizerischen Handelspolitik. Der Schweiz und den anderen EFTA-Staaten sei es gelungen, als erster europäischer Partner ein Freihandelsabkommen (FHA) mit Indien abzuschliessen, schrieb das WBF. 

Der Verband der Schweizer Tech-Industrie (Swissmem) bezeichnete den Abschluss des Freihandelsabkommens mit Indien als «einen Lichtblick in einer schwierigen Phase für Export-Unternehmen». Zölle von bis zu 22 Prozent würden nun wegfallen, teilte Swissmem mit.

Swissmem begeistert

Das Abkommen verbessere die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Tech-Industrie in diesem wichtigen Wachstumsmarkt deshalb erheblich. Dies gelte insbesondere gegenüber den Konkurrenten aus China, Grossbritannien, der EU und den USA, die noch kein solches Abkommen abschliessen konnten, teilte Swissmem weiter mit.

Ein Freihandelsabkommen eröffne zusätzliche Marktchancen in dem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern. Davon würden auch KMU profitieren, die nicht die Möglichkeit hätten, vor Ort eine Produktion aufzubauen. Somit werde auch der Werkplatz Schweiz gestärkt und dessen Arbeitsplätze gesichert. Zugleich stütze es über den Export von Hochtechnologie-Produkten den Fertigungshub Indien und schaffe auch dort neue Jobs.

Für die Schweizer Tech-Industrie, dazu zählen auch die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie verwandte Technologiebranchen, ist Indien laut Swissmem ein wichtiger Absatzmarkt. Kein anderer grosser Markt habe in den vergangenen drei Jahren eine vergleichbare Wachstumsdynamik aufgewiesen. Das Exportvolumen sei zwischen 2020 und 2023 kumuliert um 60 Prozent gewachsen – von 636 Millionen auf mehr als eine Milliarde Schweizer Franken.

«Das Freihandelsabkommen mit Indien ist für die Export-Unternehmen ein Lichtblick in einer schwierigen Phase. Es bringt eine konkrete und langfristig wirkende Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Schweizer Tech-Industrie», wie Stefan Brupbacher, Direktor von Swissmem, in der Mitteilung zitiert wird. Es zeige zudem, dass mehr Freihandel auch in Zeiten verstärkter globaler Blockbildung möglich sei.(SDA)

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