Mit 188 Stimmen zur Bundespräsidentin gewählt
Glanzresultat für Doris Leuthard!

Die Bundesversammlung hat Doris Leuthard zur Bundespräsidentin gewählt. Die Aargauerin wird die Regierung zum zweiten Mal anführen.
Publiziert: 07.12.2016 um 11:21 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:44 Uhr
Sermîn Faki

Glanzresultat für Doris Leuthard: Die 53-jährige CVP-Infrastrukturministerin wurde von der Bundesversammlung zur neuen Bundespräsidentin gewählt. Sie erhielt 188 Stimmen von 207 Stimmen. 

Das ist weniger als Johann Schneider-Ammann vor einem Jahr (196 Stimmen), aber deutlich mehr als Leuthard selbst bei ihrer ersten Wahl im Dezember 2009 erhielt (158 Stimmen). Zum Vizepräsidenten gewählt wurde mit 187 Stimmen SP-Innenminister Alain Berset (FR).

«Wir sind alle das Volk»

In ihrer Ansprache sprach sich die frisch gewählte CVP-Frau für eine selbstbewusste Schweiz aus. Auch wenn die Globalisierung nicht nur Gewinner kenne, habe die stabile Schweiz mit klugen Köpfen beste Voraussetzungen, die Herausforderungen zu meistern. «Es gibt in der Schweiz keine Aufteilung in Elite und Volk, weil wir alle zum Volk gehören», so Leuthard.

Zum zweiten Mal Bundespräsidentin: Doris Leuthard.
Foto: KEY

Zum zweiten Mal an der Spitze

Leuthard erhält nach 2010 eine zweite Chance, den Bundesrat zu führen und das Land zu repräsentieren. Und sie wird sie besser nutzen, als ihr das im ersten Präsidialjahr gelang. Damals brillierte sie zwar auf dem internationalen Parkett mit US-Präsident Barack Obama, Kanzlerin Angela Merkel und dem Papst – und das Ausland war angetan von ihrem Stil und Charme.

Auch rhetorisch dürfte das Präsidialjahr 2017 reibungsloser verlaufen als die Amtszeit von Schneider-Ammann, der insbesondere in der französischsprachigen Welt für Lacher sorgte.

Zwist im Bundesrat

Doch innenpolitisch lief es Leuthard im ersten Anlauf nicht ganz so gut. Der Bundesrat war nach der Finanzkrise und dem Libyen-Debakel um die Schweizer Geiseln zerstritten.

Und Leuthard goss mit einer öffentlichen Rüge an ihre Kollegen Micheline Calmy-Rey und Ueli Maurer noch Öl ins Feuer. Dabei war sie mit dem Anspruch angetreten, das Gremium zu einen. 

Eine alte Häsin

Heute sind die Vorzeichen anders. Zum einen ist Leuthard selbst reifer und erfahrener geworden. Als amtsälteste Bundesrätin ist sie die alte Häsin im Kollegium. Und auch der Gesamtbundesrat macht weniger Schlagzeilen als vor sieben Jahren. Zu sagen, dass das Gremium harmonisch funktioniert, wäre zwar übertrieben. Doch Antipathien und Machtkämpfe dringen immerhin nicht mehr an die Öffentlichkeit.

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