Metzger Mike Egger (26) rückt im Nationalrat nach
«Ich bin Toni Brunners grösster Fan»

Mit Metzger Mike Egger (26) wird einer von Toni Brunners grössten Fans für den abtretenden SVP-ler in den Nationalrat nachrücken.
Publiziert: 24.11.2018 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2018 um 08:09 Uhr

Vom Berner Bundeshaus zurück in den Kuhstall in Ebnat-Kappel SG: SVP-Nationalrat Toni Brunner (44) hat genug von der Politik. In einem Interview gab der ehemalige SVP-Präsident heute seinen Rücktritt auf Ende Jahr bekannt. Er wolle endlich wieder mehr Zeit für Familie und Bauernhof haben, so die Begründung des gelernten Bauern und passionierten Kuhzüchters. 

Die Ankündigung kam überraschend – ganz besonders für Mike Egger. Knapp 600 Stimmen hatten dem 26-jährigen Fleischfachmann aus Berneck SG vor drei Jahren für den Einzug in den Nationalrat gefehlt. Nun wird er für Brunner in die grosse Kammer nachrücken.

Gegen Burkas und steigende Krankenkassenprämien

Egger war gerade mit Freunden am Raclette essen, als er von Brunners Abgang erfuhr. Er habe es erst gar nicht glauben können, erzählt er «FM1Today». Ob er das Amt annehme? Selbstverständlich, sagt Egger, «und zwar voller Freude». Es gebe eine Menge «Baustellen», denen er sich annehmen wolle. Als Beispiele nennt er die steigenden Krankenkassenprämien oder das Strafrecht. Als Kantonsrat habe er sich beispielsweise bereits stark gemacht für eine Abschaffung der Verjährungsfrist bei Morden.

Mike Egger (26) ist seit 2012 St. Galler Kantonsrat.
Foto: Zvg
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Zuletzt kämpfte Egger, der schon persönlicher Mitarbeiter von SVP-Nationalrat Lukas Reimann war, mit aller Kraft gegen das Burkaverbot in St. Gallen. Und feierte: Mit 66 Prozent stimmte St. Gallen vergangenen September als erster Deutschschweizer Kanton einem Verhüllungsverbot zu. 

Schon mit 19 Kantonsrat

Dass er nun bald ausgerechnet Brunners Sitz im Bundeshaus übernimmt, freut Egger besonders.  Seit er 14 Jahre alt war, sei er einer von Brunners grössten Fans, erzählt er «FM1Today». «Ich werde nachrutschen für einen ganz grossen Mann», so der SVP-ler ehrfürchtig. Wie Brunner, der jüngste Nationalrat aller Zeiten, begann auch Eggers politische Karriere schon früh. Bereits im Alter von 19 Jahren wurde er das erste Mal in den St. Galler Kantonsrat gewählt.

Wie sein Idol Brunner betont Egger zudem gern seine Bodenständigkeit. Auf seiner Homepage schwärmt Egger von der Kindheit im Familienbetrieb, wo er schon früh gelernt habe, «was anpacken heisst». Heute arbeitet Egger als «Projektleiter Frischfleisch Services» bei der Migros-Metzg Micarna und macht nebenbei einen MBA. Metzgen kann der bürgerliche Jungspund also. Nun stellt sich die Frage: Wie metzget er sich in Bern? (lha)

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