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Mega-Projekt im Wallis
Wie gigantisch wird die grösste alpine Solaranlage der Schweiz?

Heute präsentieren die Befürworter Grengiols-Solar eine Machbarkeitsstudie zum Mega-Solarprojekt im Wallis. Naturschützer sind skeptisch und kündeten bereits Widerstand an.
Publiziert: 15.03.2023 um 09:29 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 16:25 Uhr
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Sophie ReinhardtRedaktorin Politik

Im Wallis träumt der ehemalige SP-Doyen Peter Bodenmann (70) von einem gigantischen Photovoltaik-Feld: Das Projekt heisst Grengiols Solar, und soll 400'000 Haushalte in der Schweiz ein Jahr lang mit Strom versorgen.

An den steilen Südhängen der Walliser Gemeinde Grengiols könnten dereinst auf fünf Quadratkilometern Solarfelder platziert werden, so der Traum von Bodenmann. Das Projekt wurde zum Symbol der Solaroffensive.

Infolge der befürchteten Energieknappheit hat das Parlament im Herbst äusserst schnell ein dringliches Bundesgesetz verabschiedet, das grosse Anlagen wie diese ab einer jährlichen Mindestproduktion von 20 GWh grundsätzlich erlauben will.

Im unbewohnten Saflischtal sollen auf mehreren Quadratkilometern Hunderttausende Solarmodule montiert werden.
Foto: Helvetiq, Livia Waser
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Doch bald gab es kritische Töne zu Grengiols Solar: Dass die Anlage innert der gebotenen Frist bis 2025 gebaut wird, das glaubt heute kaum einer mehr. Umweltverbände kündigten ihren Widerstand gegen das Projekt an, das in einem regionalen Naturpark geplant wird. Und die Grünen im Kanton Wallis haben zudem ein Referendum gestartet.

Mega-Solaranlage nur noch halb so gross
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So gehts in Grengiols weiter:Mega-Solaranlage nur noch halb so gross

Machbarkeitsstudie präsentiert

Wie gross die gigantische Solaranlage wirklich gebaut wird, wird heute klar. Am Mittwochmorgen wollen die Gemeinde Grengiols und die Energieversorger Energie Brig-Aletsch-Goms (EnBAG) und Forces Motrices Valaisannes (FMV) den Medien an einer Konferenz präsentieren, wie das Projekt dereinst aussehen soll. Dabei soll auch eine längst angekündige Machbarkeitsstudie gezeigt werden.

Im Walliser Dorf wird schon heute davon ausgegangen, dass das Projekt kleiner ausfallen soll als einst angekündigt. Dort rechnet man mit einem reduzierten Projekt auf einer Fläche von dreieinhalb Quadratkilometern. Denn die Südflanke der Alp Furgge im Saflischtal ist wohl zu steil und mit Bächen und rutschgefährdeten Partien überzogen.

Bevölkerung wird am Abend informiert

Zu reden geben dürfte heute die Frage, wo genau die Panels dereinst stehen sollen und wie diese im Boden verankert werden. «Wenn mit grossen Fahrzeugen über die Alp gefahren wird, dann wird dort in den nächsten fünfzig Jahren kein Edelweiss mehr wachsen», befürchtet Klaus Agten, von der IG Saflischtal, die gegen das Megaprojekt ist. Er will sich am Nachmittag weiter zu den Plänen und der Machbarkeitsstudie äussern. Die Verbände prüfen allenfalls Einsprache gegen die Baubewilligung, die der Walliser Staatsrat dereinst sprechen könnte.

Erst am Nachmittag werden dann auch die Umweltverbände über das Projekt informiert, am Abend dann die Bevölkerung der Gemeinde. Hier dürfte besonders diskutiert werden, inwiefern die Bevölkerung der Gemeinde von einem solchen Megaprojekt profitiert.

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