Albert Rösti will Bundesrat werden
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Nachfolger von Ueli Maurer:Albert Rösti will Bundesrat werden

Rösti will Bundesrat werden
«Ich traue mir das zu»

Der Berner Nationalrat Albert Rösti steigt ins Rennen um die Nachfolge von Bundesrat Ueli Maurer. An einer Medienkonferenz lancierte er seine Kandidatur.
Publiziert: 10.10.2022 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2022 um 15:06 Uhr
Am Montag portierte die SVP Thun und Berner Oberland Albert Rösti als Kandidaten für die Nachfolge von Ueli Maurer.
Foto: Keystone
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Albert Rösti (55) will. An einer kurzfristig anberaumten Medienkonferenz im Berner Kursaal machte der SVP-Nationalrat am Montag seine Bundesratsambitionen publik. «Ich traue mir das zu», sagte der Berner Oberländer, gut gelaunt und sichtlich erleichtert.

In den vergangenen zehn Tagen habe er sehr viele Gespräche geführt, so Rösti. Will er das? Kann er das? Steht seine Familie dahinter? Und ist eine Kandidatur im Interesse der SVP? Diese und weitere Fragen habe er klären müssen. Zum Beispiel mit seiner Frau Theres und den beiden erwachsenen Kindern André und Sarina, aber auch mit Mitgliedern der Fraktion. Schliesslich sei er sich sicher gewesen: Die Antwort ist Ja. Er wolle dem Land als Bundesrat dienen und sei überzeugt, dafür den nötigen Rückhalt zu haben.

Rösti hat grossen Respekt vor der Verantwortung, die das Amt des Bundesrats mit sich bringt. «Politik ist für mich eine Leidenschaft und nicht bloss eine Beschäftigung», so der Nationalrat.

Agronom mit Bestnote

Bevor er selbst das Wort ergriff, hatten Vertreter der Berner Oberländer SVP die Werbetrommel für Rösti gerührt. Barbara Josi, SVP-Fraktionschefin im Berner Grossen Rat, ging dafür bis in den Kuhstall. Das Mithelfen auf dem elterlichen Bergbauernhof in Kandersteg BE habe Rösti Bescheidenheit und seinen Fleiss geformt. Später habe er mit der Bestnote die Ausbildung als Ingenieur Agronom ETH abgeschlossen.

Der Berner alt Nationalrat Hansruedi Wanderfluh (70) führte unter anderem an, dass Rösti als früherer Generalsekretär der Berner Volkswirtschaftsdirektion auch Exekutiverfahrung mitbringe. Und es blieb auch nicht unerwähnt, dass Rösti einst Präsident des Verbands der Milchproduzenten gewesen war, der notabene die Kochzeitschrift «Le Menu» herausbringe.

Nicht der erste Berner Kandidat

Ein Rezept, wie man Bundesrat wird, wird allerdings auch Rösti darin nicht gefunden haben. Er ist nicht der Erste, der ins Rennen um die Nachfolge von Ueli Maurer (71) steigt. Bereits vergangene Woche ist ein anderer Berner vorgeprescht: Ständerat Werner Salzmann (59). Rösti bezeichnete ihn als «hochqualifizierten Mitbewerber».

Ob die Berner Kantonalpartei beide Kandidierende zuhanden der nationalen Findungskommission nominiert oder nur einen der beiden vorschlägt, steht noch nicht fest. Sehr wahrscheinlich ist, dass aus anderen Kantonen noch weitere Kandidierende folgen werden. Rösti sagte, er rechne fest damit. Die Frist für Kandidaturen läuft noch bis am 21. Oktober.

Wahl am 7. Dezember

Als mögliche Konkurrenz wird beispielsweise die St. Galler Nationalrätin Esther Friedli (45) gehandelt. Auch die Zürcher SVP möchte einen Kandidaten ins Rennen schicken – möglich wäre Thomas Matter (56) oder Gregor Rutz (49), den die Partei bekniet, seine bereits erteilte Absage noch einmal zu überdenken.

Die nationale Findungskommission unter der Leitung des ehemaligen SVP-Fraktionschefs Caspar Baader (69) wird am 11. November ihre Empfehlung zuhanden der SVP-Bundeshausfraktion abgeben. Diese entscheidet eine Woche später, wer aufs Bundesrats-Ticket kommt. Die Bundesratswahl findet am 7. Dezember statt.

Albert Rösti gibt Bundesrats-Kandidatur bekannt
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