Kirchen und Künstler empört über «Verfluchung»
Betet für Roger Köppel!

Die Aktion eines «Künstlers» gegen Roger Köppel bringt dem SVP-Nationalrat unerwartet eine riesige Welle von Sympathien. Sogar die Kirchen schalten sich ein und rufen zum Gebet für Köppel auf!
Publiziert: 20.03.2016 um 06:20 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:45 Uhr

Der «Performance-Künstler» Philipp Ruch hat vor kurzem dazu aufgefordert, den Zürcher Nationalrat und Weltwoche-Chefredaktor Roger Köppel mit Flüchen einzudecken. Im Rahmen einer Aktion des Theaters am Neumarkt in Zürich hat er dann Köppel den «Nazigeist» ausgetrieben.

Erinnerung 1: Ein Nazi ist ein Anhänger des Nationalsozialismus. Die Nazis hatten im Zweiten Weltkrieg Millionen von Menschenleben auf dem Gewissen.

Erinnerung 2: Roger Köppel ist 2015 in einer demokratischen Wahl mit einem Glanzresultat zum Nationalrat gewählt worden.

Hier wird Roger Köppel der «Nazi-Geist» ausgetrieben.
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Ruchs «Kunstaktion» bringt dem SVP-Nationalrat Köppel eine unerwartete Sympathiewelle. Die grösste Unterstützung kommt von der Kirche!

Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) bezeichnet die «Verfluchungs-Zelebration» durch das Theater am Neumarkt als «einer kulturellen Institution unwürdig». Dieses Handeln habe mehr mit Niederträchtigkeit zu tun als mit Kultur, schreibt die SEA in einer Mitteilung.

Die Allianz, der in der Schweiz rund 250’000 Christen angehören, setzt sich aus 640 lokalen landes- und freikirchlichen Gemeinden zusammen.

Sie fordert vom Theater eine Entschuldigung und ruft die Bevölkerung auf: «Betet für Roger Köppel, seine Familie, seine Gesundheit, seine Arbeit und Berufung!»

Auch theaterintern gibts Stunk. Die Chefs des Theaters am Neumarkt müssen beim Verwaltungsrat antraben. Gegenüber der Zeitung «Schweiz am Sonntag» sagt Verwaltungsrat Andreas Spillmann: «Die Art des Theaters von Philipp Ruch finde ich lächerlich, bemühend und selbstgefällig».

Andreas Spillmann, der Direktor des Landesmuseums ist, sagt weiter: «Es ärgert mich, dass ausgerechnet eine solche Attitüde dem Neumarkt Publizität verschafft.»

Selbst die Kulturszene verurteilt die Aktion. In einem Interview in der «SonntagsZeitung» sagt der Berner Kabarettist Andreas Thiel: «Das ist Verleumdung, Beschimpfung und Aufhetzung.» Wenn eine solche Volksverhetzung mit Steuergeldern finanziert werde, finanziere der Staat eine Straftat. Thiel fordert daher: «Streicht dem Neumarkt-Theater die Subventionen!»

Und Autor Adolf Muschg bemerkt: «Ich dachte, Donald Trump sei nicht zu unterbieten – aber es geht offenbar noch dümmer.» (gf)

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