Keine Chance gegen «Nositsch» im Zürcher Ständerats-Wahlkampf
Schlechte Karten für Köppel

Er will dank Ochsentour in den Ständerat. Doch die neuste Umfrage prognostiziert Roger Köppel (54, SVP) eine Wahlschlappe im Zürcher Stöckli-Wahlkampf.
Publiziert: 20.09.2019 um 12:02 Uhr
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Aktualisiert: 24.09.2019 um 15:51 Uhr

Er bezeichnet sie stets despektierlich als «Nositsch» – doch eine Chance gegen SP-Ständerat Daniel Jositsch (54) und FDP-Ständerat Ruedi Noser (58) hat er wohl nicht: Roger Köppel steht im Zürcher Ständeratswahlkampf hinten an.

Laut der aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Sotomo im Auftrag von «Tamedia» kommt der «Weltwoche»-Verleger auf 31 Prozent Stimmenanteil.

Der SVP-Nationalrat schöpft somit das Potential der SVP-Wählerschaft vollends aus. Doch dann ist Schluss. Bei der bürgerlichen Seite, namentlich der FDP, kann Köppel trotz Ochsentour (er besucht alle 162 Zürcher Gemeinden) nicht punkten.

Will für die SVP einen Zürcher Ständeratssitz erobern: Roger Köppel.
Foto: keystone-sda.ch
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«Umarmungsstrategie» hilft Jositsch und Noser

Ganz anders Daniel Jositsch. Der Rechtsprofessor schwingt mit 63 Prozent oben aus und wird – Stand jetzt – seinen Stöcklisitz bereits im ersten Wahlgang bestätigen können. Auffallend: Jositsch geniesst auch bei bürgerlichen Wählern Rückhalt. Sieben von zehn Freisinnigen wollen am 20. Oktober Jositsch auf den Wahlzettel schreiben.

Einen zweiten Wahlgang steht Ruedi Noser bevor: Der Unternehmer käme auf gut 40 Prozent der Stimmen – hat aber beste Chancen, dann gegen Köppel zu gewinnen.

Die beiden bisherigen Ständeräte treten in diesem Wahlkampf geschlossen auf. Diese «Koalition der Vernunft» zwischen FDP und SP kommt laut Politgeograf Michael Hermann (48) bei der Wählerschaft an. «Ich würde mich freuen, wenn wir im Team weiterarbeiten könnten», sagte Jositsch kürzlich in einem Interview der «Schweiz am Wochenende». Diese «Umarmungsstrategie» nütze sowohl Noser als auch Jositsch, betont Hermann.

Tiana Moser könnte Köppel überholen

Ein anderes Bündnis aber scheint bei der Wählerschaft nicht gross punkten zu können: Die Grünen-Kandidatin Marionna Schlatter holt nur 15 Prozent der Stimmen. Ihr versagen die SP-Wähler die Stimme. GLP-Fraktionschefin Tiana Angelina Moser (40) wiederum schafft es auf 20 Prozent.

Die Umweltwissenschaftlerin könnte Köppel in einem zweiten Wahlgang überholen. Bedingung: Die Grünen müssten die Kandidatur von Schlatter für den 17. November zurückziehen. Doch um gegen Noser zu bestehen, müsste sie weiter im bürgerlichen Lager mobilisieren. (vfc)

National- und Ständeratsratswahlen 2019

Am 20. Oktober finden die eidgenössischen Parlamentswahlen in der Schweiz statt. Die insgesamt 200 Sitz im Nationalrat werden nach Anzahl Bevölkerung auf die Kantone verteilt und müssen neu gewählt werden. Auch die 46 Sitze des Ständerats werden neu vergeben.

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Für die Ständeratswahlen sind die Kantone zuständig. Bei den Nationalratswahlen arbeiten Bund, Kantone und Gemeinden eng zusammen.

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