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Kampf um das SVP-Präsidium
Dettling in Front – wenn er denn will

Ein Schwyzer hat Chancen, die grösste Partei des Landes zu führen – wenn er denn will. Doch 
neben Marcel 
Dettling zeigen auch andere Kandidaten 
Interesse.
Publiziert: 05.01.2020 um 11:30 Uhr
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Aktualisiert: 05.01.2020 um 13:08 Uhr
Simon Marti

Die grösste Partei der Eidgenossenschaft sucht einen neuen Chef. Bis Frühjahr präsidiert Albert Rösti noch die SVP, dann wählen die Delegierten seinen Nachfolger. Zwei Namen von Nationalräten werden derzeit besonders häufig genannt: Marcel Dettling (38) aus dem Kanton Schwyz und Thomas Matter (53) aus Zürich.

Wahrscheinlich werden die beiden in der kommenden Woche erklären, ob sie zur Verfügung stehen: Dann treffen sich die Kader der Rechtspartei zu ihrer traditionellen Tagung in Bad Horn TG.

Landwirt Dettling darf sich gute Chancen ausrechnen: Mehrere Exponenten der Partei sprechen sich offen für ihn aus. «Er ist absolut fähig, diesen Knochenjob zu übernehmen», bekräftigt etwa der St. Galler SVP-Nationalrat Roland Rino Büchel (54). «Auch als Typ würde er sehr gut an die Spitze der SVP passen.»

Geniesst breiten Support in der SVP: Der Schwyzer Marcel Dettling.
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Allerdings ist das Feld der potenziellen Kandidaten noch immer breit. Tritt Dettling nicht an, wäre das Rennen offen.

Salzmann und Sollberger haben noch keinen Entscheid gefällt

Parteiintern wird auch Werner Salzmann (57) gehandelt, Präsident der Berner SVP, der seit den Wahlen als Ständerat politisiert. «Im Moment habe ich noch keinen definitiven Entscheid gefällt», lässt er auf Anfrage wissen. «Es müsste erst geklärt werden, wie gross der Aufwand als Ständerat sein wird und ob sich diese Rolle mit dem nationalen Parteipräsidium vereinbaren liesse.» Zudem habe es genügend gute Köpfe in der SVP, die dieses Amt ausführen könnten.

Auch die Baselbieter Nationalrätin Sandra Sollberger (46) will nächste Woche «erste Gespräche mit der Partei» führen – anschliessend werde sie entscheiden.

Rutz sagt ab, Ruppen sagt niemals nie

Einer, der das Innenleben der Partei bestens kennt, ist Nationalrat Gregor Rutz (47, ZH). «Für mich kommt das Präsidium aufgrund meiner beruflichen Belastung nicht infrage», sagt der langjährige SVP-Generalsekretär. Ihm wäre wichtig, dass eine integrative Persönlichkeit zum Zuge kommt, «ein Teamplayer, der auch die französischsprachige Schweiz mitnehmen kann».

Ein Beschrieb, der haargenau auf den Walliser Nationalrat Franz Ruppen (48) passt. Sein Kommentar: «Ich schliesse im Moment eine Kandidatur nicht aus. Sag niemals nie ... Allerdings scheint mir die Führung der Partei nur schwer mit meinem Amt als Gemeindepräsident von Naters und anderen politischen Projekten vereinbar.»

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