Das sagt der Appenzeller Gesundheitsdirektor zur tiefen Impfquote
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«Jede Impfung zählt»:Das sagt der Appenzeller Gesundheitsdirektor zur tiefen Impfquote

Impfnächte und Kurzhypnose
Diese Impf-Aktionen planen die Kantone

In Appenzell Ausserrhoden können sich Nervöse unter Kurzhypnose impfen lassen, während Zürich mit einem «Impfdorf» im Hauptbahnhof aufwartet: Für die Impfwoche vom 8. bis 14. November planen die Kantone eine Reihe Aktionen. Blick hat die Übersicht.
Publiziert: 04.11.2021 um 16:36 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2021 um 14:01 Uhr

Es soll in den Worten von Gesundheitsminister Alain Berset (49) der «last call», der letzte Aufruf sich zu impfen zu lassen, sein: Die nationale Impfwoche, die am 8. November beginnt. Auf nationaler Ebene setzt der Bund allem voran auf eine Konzertreihe, die in diversen Kantonen Halt macht. Doch auch die Kantone selbst sind gefragt, die Anstrengungen noch zu steigern und die Unentschiedenen doch noch zum Piks zu bewegen.

Das heisst in vielen Kantonen vor allem Impfungen ohne Anmeldungen. Andere lassen sich aber auch etwas einfallen: Impfungen im Hangar eines Flughafens, unter Kurzhypnose oder in der Nacht. Noch haben nicht alle Kantone informiert. Die folgende Übersicht wird laufend aktualisiert.

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Aargau: Im Kanton Aargau ist die Planung der Impfwoche noch am Laufen. Es können sich Vereine, Organisationen oder auch Gemeinden melden, die eine Aktion durchführen wollen und Unterstützung des Kantons benötigen. Ansonsten sind weiter mobile Impf- und Beratungsteams im Einsatz. Rund zehn Teams seien an den Oberstufen im Kanton unterwegs, teilt der Kanton mit. Impfen lassen kann man sich zudem – nebst den Impfzentren – im Shoppi Tivoli in Spreitenbach. In den Apotheken kann man sich beraten lassen.

Impfen nachts, unter Hypnose oder mit dem Impfstoff nach Wahl: Die Kantone lassen sich für die Impfwoche verschieden Aktionen einfallen.
Foto: keystone-sda.ch
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Appenzell Ausserrhoden: Während der Impfwoche kann man in den Impfzentren Herisau und Heiden ohne Anmeldung hereinspazieren. Ein Impftaxi fährt die Impfwilligen gratis vor Ort. Zusätzlich bietet Appenzell – wie die anderen Ostschweizer Kantone – eine Impfnacht an: am Freitag, 12. November, sind die Impfzentren bis Mitternacht geöffnet. Für Personen mit Angst vor Spritzen bietet eine Praxis gar eine Kurzhypnose bei der Impfung an.

Appenzell Innerrhoden: Auch hier sind während der Impfwoche überall Spontanimpfungen möglich. Zusätzlich impfen verschiedene Hausärztinnen und Hausärzte ohne Anmeldung.

Basel-Landschaft: Das Baselbiet lädt im Muttenzer Impfzentrum zur Impfnacht. Neben Getränken und Verpflegung legt auch ein DJ Musik auf. Der Kanton hat zudem mehrere Informationsveranstaltungen organisiert. Radio Basilisk widmet am 9. November alles dem Thema Impfen, während am 14. November ein Impfschiff, das gemeinsam mit Basel-Stadt organisiert wurde, ablegt.

Basel-Stadt: Neben dem Impfschiff wartet der Halbkanton mit einer ganzen Reihe einfach zugänglicher Impfangebote auf, darunter dem Impfbus, aber auch der Janssen-Impfung im Tropeninstitut. Zudem lanciert Basel-Stadt eine lokale Informationskampagne.

Bern: Eröffnet wird die nationale Impfwoche ohnehin in Bern, mit einem Auftritt von Bundespräsident Guy Parmelin auf dem Bundesplatz und einem Konzert in Thun BE am Montag, 8. November. Daneben baut der Kanton die bestehenden Angebote aus: Ab dem 8. November gibt es etwa Pop-Up-Impfzentren in vier Einkaufszentren, etwa der Ikea in Lyssach oder dem Shoppyland in Schönbühl, die bis Dezember bleiben.

Glarus: Auch der Kanton Glarus setzt bei der Impfwoche vor allem auf den niederschwelligen Zugang und baut sein Beratungs- und Impfangebot aus. Das Motto: «Glarus impformiert». Ärztinnen und Ärzte sowie Fachpersonen aus der Pflege besuchen verschiedene Standorte im ganzen Kanton, um offene Fragen vor Ort zu beantworten.

Graubünden: Während der Impfwoche sind Beratungen beim Hausarzt oder der Hausärztin in Graubünden gratis. Zudem organisiert der Kanton eine Vortragsreihe, bei der Ärzte an Veranstaltungen in verschiedenen Gemeinden informieren. Wie in allen Kantonen baut Graubünden während der Impfwoche das Angebot für Spontanimpfungen stark aus.

Luzern: Auf dem Weg von A nach B kann man sich in Luzern beim Zwischenhalt impfen lassen. Während der Impfwoche werden an der Autobahn-Raststätte Neuenkirch Ost impfwillige über 18-Jährige mit dem Janssen-Impfstoff Johnson & Johnson geimpft. Wer eher zu Wasser unterwegs ist, kann sich täglich zwischen 11 und 20 Uhr auf einem Impfschiff auf dem See piksen lassen. Wer lieber gar nicht erst das Haus verlässt, kommt auch zum Piks: Gruppen ab fünf Personen können sich bei «Impfen auf Bestellung» ab 8. November eine Impfequipe nach Hause bestellen. Daneben bietet der Kanton die Impfung an diversen dezentralen Standorten an.

Nidwalden: Der Innerschweizer Kanton will seine Impf-Aktivitäten noch einmal verstärken. Ein Impfmobil tourt durch die Gemeinden, zudem werden die Öffnungszeiten des Impfzentrums im ehemaligen Zeughaus in Oberdorf ausgeweitet. Am Freitag kann man sich dort an einer Impfnacht mit musikalischer Unterhaltung bis um Mitternacht beraten und impfen lassen. Für alle Beratungs- und Impfwilligen gibts Speis und Trank. Auch in den Apotheken in Stans kann man sich während der Impfwoche ohne Anmeldung impfen lassen. Vom 8. November bis 3. Dezember gibt es ausserdem eine Impfhotline, die von Fachpersonal lokaler Arztpraxen betrieben wird.

St. Gallen: Zur Impfnacht lädt St. Gallen am 12. November in St. Gallen und Wil, am 19. November in Buchs und Rapperswil-Jona. In St. Gallen lockt am 12. November auch noch ein Konzert: Auftreten werden unter anderem Stress und Stefanie Heinzmann. Für die Teilnahme ist kein Zertifikat notwendig. Während der Woche sind zudem mobile Impfteams an verschiedenen Standorten unterwegs, zusätzlich werden Pop-Up-Impfstellen angeboten. Ein Informationsflyer wird dafür an sämtliche Haushalte geschickt.

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Schaffhausen: Am 6., 9. und 13. November steht im Impfzentrum Charlottenfels medizinisches Fachpersonal zur Verfügung, dem man alle Fragen zu Impfung stellen kann. Zudem kann man wählen, mit welchem Impfstoff man geimpft werden möchte. Mobile Impfequipen sind am Bahnhof Schaffhausen und anderen Standorten präsent. Für die Impfwoche wurde ausserdem eine spezielle Ärzte-Hotline ins Leben gerufen, bei der man sich von 10 bis 14 Uhr beraten lassen kann.

Solothurn: In Solothurn gibt es Impfung mit Aussicht: Am Sonntag, 14. November, können sich Impfwillige direkt im Hangar des Flughafens Grenchen beraten und auch piksen lassen. Die zwei Solothurner Impfzentren Selzach und Trimbach sind ausserdem von Montag bis Samstag geöffnet, eine Anmeldung ist nicht nötig. Zudem ist den ganzen November über wieder ein Impfbus in den Dörfern unterwegs.

Thurgau: Auch Thurgau setzt auf Impfnächte und Impfungen ohne Anmeldungen. Im Impfzentrum Weinfelden kann man erstmals auch den Impfstoff auswählen: Je nach Wochentag wird ein anderer Stoff verabreicht. Am 12. und 13. November gibt es den Piks in Weinfelden von 20 Uhr bis 1 Uhr morgens. Zudem tourt der Impfbus wieder durch die fünf Bezirke, die mobilen Impfteams bieten auch Impfberatungen an. Beworben wird die nationale Impfwoche auf sozialen Medien zudem auf neu in verschiedenen weiteren Sprachen, darunter albanisch, nordmazedonisch oder portugiesisch.

Uri: Uri baut sein Impfangebot noch einmal aus, an diversen Standorten finden Impfaktionen statt. Zusätzlich bietet der Kanton kostenlose Impfberatungen an. Was der Bund national macht, zieht Uri überdies lokal nach: 82 bekannte Urnerinnen und Urner rufen via Inserat und sozialen Medien zur Impfung auf.

Zürich: Nebst den bereits bestehenden Angeboten – Impfzentren, -mobile und -tram – gibt es im Kanton Zürich während der Impfwoche weitere Aktionen. In der Halle des Zürcher Hauptbahnhofs steht von Montag bis Mittwoch ein «Impfdorf», in dem man sich beraten und impfen lassen kann. Auch Menschen aus anderen Kantonen sind willkommen. Dazu gibts Kaffee und Berliner. Von Freitag auf Samstag organisieren die Zürcher Apotheken zudem «Die lange Nacht der Impfung», in der man sich bis Mitternacht in den Apotheken impfen lassen kann. In den Impfzentren stehen Expertinnen und Experten zur Verfügung, die in verschiedenen Sprachen informieren und beraten. Zudem führen die Türkisch-Islamische Stiftung, die Albanisch-Islamische Gemeinschaft und weitere Organisationen für Menschen mit Migrationshintergrund Impftage durch. Ungeimpfte Personen, die in Quarantäne müssen, werden vom Contact-Tracing ausserdem speziell über die Impfung informiert. (gbl/lha)

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