Hier kommt der Stoff her!
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Gras und Hasch aus Apotheken:Hier kommt der Stoff her!

Gras und Hasch aus der Apotheke
Hier kommt der Stoff her!

Der Bund bewilligt in Basel das erste Pilotprojekt zur Cannabis-Abgabe. Die Schweizer Pure Holding AG ist der exklusive Zulieferer.
Publiziert: 24.04.2022 um 15:25 Uhr
Janina Bauer

Über 8000 verschiedene Cannabissorten stehen im Gewächshaus des Forschungscampus der Pure Holding AG im aargauischen Zeiningen. Importiert aus aller Welt. 25 Wissenschaftler erforschen die DNA und Wirkstoffe der Pflanzen.Dafür haben sie seit 2020 eine Ausnahmebewilligung des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Jetzt wird der Schweizer Cannabisproduzent exklusiver Zulieferer für das erste Pilotprojekt zur Cannabisabgabe in Basel-Stadt. Das BAG erteilte am Dienstag die Freigabe dazu.

«Wir haben uns die letzten zwei Jahre auf die Pilotprojekte vorbereitet. Wir konnten seither austesten, welche spezifische THC-Sorte sich für das Pilotprojekt in Basel am besten eignet», erklärt Lino Cereghetti (27). Der studierte Biologe ist Teil der Geschäftsführung des Schweizer Cannabisproduzenten. Er ist sich sicher, dass viele weitere Projekte dieser Art in Schweizer Städten folgen werden.

8 bis 12 Franken pro Gramm

Vier verschiedene Sorten Blüten und zwei Sorten Haschisch werden ab Spätsommer 2022 für 400 Probanden über zehn ausgewählte Apotheken in Basel-Stadt zugänglich sein. Manche der Produkte mit mehr, manche mit weniger THC. Alle hergestellt in der Schweiz – aus biologischem Anbau. Die Preise werden sich am örtlichen Schwarzmarkt orientieren, wie es in der Pilotprojektverordnung festgeschrieben steht. «Das sind zwischen 8 und 12 Franken pro Gramm, je nach Produkt und THC-Gehalt», sagt Cereghetti.

Lino Cereghetti (27) ist Teil der Geschäftsleitung der Pure Holding AG. Der Schweizer Cannabis-Produzent wird Exklusivzulieferer für den Pilotversuch in Basel.
Foto: STEFAN BOHRER
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Bei der Pure Holding AG erhofft man sich, durch die Unterstützung der Studie einen Beitrag zu einer funktionierenden Cannabisregulierung in der Schweiz leisten zu können. Cereghetti sagt: «Mit diesen Versuchen wollen wir Erkenntnisse dazu liefern, wie eine funktionierende Regulierung aussehen kann.»

Von wissenschaftlicher Seite wird das Projekt von der Universität Basel, der Universitären Psychiatrischen Kliniken und dem Gesundheitsdepartement Basel-Stadt begleitet. Lavinia Flückiger, Co-Projektleiterin der Studie, sagt: «Unser Ziel ist es herauszufinden, wie sich eine regulierte Abgabe von Cannabis auf das Konsumverhalten und auf die körperliche und mentale Gesundheit der Menschen auswirkt.» Die Risiken hielten sich dabei in Grenzen, so Flückiger – vor allem im Vergleich zum Schwarzmarkt. Das Cannabis sei sauber, weder gestreckt noch verunreinigt. Zudem könne man die Menschen viel besser informieren und aufklären. Für die Studie zugelassen werden nur Erwachsene, die bereits Erfahrung mit Cannabiskonsum haben. Die Auswahl der Probanden beginnt im August 2022.

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