«Bin nicht sicher, ob 2G wirkungsvoll ist»
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Casimir Platzer:«Bin nicht sicher, ob 2G wirkungsvoll ist»

Gastro-Präsident Casimir Platzer fordert
2G-Regel nur für Alte!

Der Bundesrat schlägt vor, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zutritt zu Restaurants, Bars oder Kinos erhalten sollen. Dagegen wehrt sich Beizen-Präsident Casimir Platzer. Nur Risikogruppen sollen unter die 2G-Regel fallen, fordert er.
Publiziert: 10.12.2021 um 20:42 Uhr
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Aktualisiert: 10.12.2021 um 21:53 Uhr
Pascal Tischhauser

Gastro-Präsident Casimir Platzer zweifelt daran, dass eine generelle 2G-Regel im Kampf gegen Corona hilft. Er ist sich «nicht ganz sicher», dass es wirkungsvoll ist, wenn nur noch Geimpfte und Genesene Zugang zu Restaurants haben. In den umliegenden Ländern sei man trotz 2G schliesslich in einen Lockdown übergegangen.

Vielleicht müsse man mit dem Bundesrat wirkungsvollere Möglichkeiten diskutieren, so Platzer im Interview mit der Nachrichtenagentur SDA. Sogar der Epidemiologe Marcel Salathé habe jüngst ausgeführt, dass 2G zu einer falschen Sicherheit führe.

Es lägen ja die Alten im Spital

Der Bundesrat hat beschlossen, den Kantonen zwei Varianten für Massnahmen zu unterbreiten. Die erste Massnahme wäre eine 2G-Regel plus Maske und Sitzpflicht oder mit Test. Die zweite Variante dürfte Platzer aber noch weniger gefallen: Hier würden die Innenbereiche von Restaurants und Bars sowie von Fitnesscentern geschlossen.

Beizen-Präsident Casimir Platzer fände eine 2G-Regel nur für Risikogruppen besser als 2G für alle.
Foto: Keystone
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Der Präsident des Branchenverbandes Gastrosuisse argumentiert weiter: Es würden nach wie vor in erster Linie Risikopatienten auf den Intensivstationen liegen. Vielleicht brauche es genau für diese Risikogruppe eine 2G-Lösung. «Bei einem 20- bis 30-Jährigen fragt es sich, ob 2G die richtige Massnahme ist.»

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Beispiel an Bergbahnen nehmen

Bergbahnen und Läden hätten bereits Massnahmen auf freiwilliger Basis beschlossen. Diese Möglichkeit sollte der Gastronomie auch zustehen, findet Platzer. Er denke da zum Beispiel an gewisse Kapazitätseinschränkungen in Innenräumen.

Insgesamt gehe es vor allem darum, «dass man einen Lockdown mit allen Mitteln verhindert. Praktisch alles ist besser als ein Lockdown», findet er dann doch.

Dass der Bundesrat gerade mal eine Woche nach der Ausweitung der Covid-Massnahmen eine weitere Regel-Verschärfung vorschlägt, stört auch die Schweizer Bar-und-Club-Kommission. Wieder seien ihre Mitglieder betroffen. Und dies, obwohl aktuelle Ansteckungszahlen aus dem Kanton Genf belegen würden, dass Clubs nicht als Pandemietreiber bezeichnet werden könnten – geschweige denn Bars und Restaurants.

Weniger als 0,5 Prozent der Ansteckungen stünden in Verdacht, in Zusammenhang mit einem Besuch eines Restaurants, einer Bar oder eines Clubs zu stehen. Die vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen mit 2G+, also Zugang nur für Geimpfte und Genesene plus negativem Test, würden nun auch die Geimpften treffen.

2G+ nur mit Gratistests

Da die Erfahrung mit 2G fehle, will die Club-Kommission zuwarten, bis das Wochenende vorbei ist. Erst dann könne beurteilt werden, ob 2G+, also mit Covid-Test, eine Option für die nächsten Wochen sein könne.

2G+ ist für die Clubbetreiber sowieso dann nur eine Option, wenn die Covid-Tests bei asymptomatischen Menschen wieder kostenlos sind. Doch bis das so weit ist, kann es noch dauern. Derzeit ist nur klar, dass die Tests wieder gratis werden. Aber es ist offen, ab wann. (SDA/pt)

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