Frauen-Anteil im Parlament
Zürich knackt als erster Kanton die 40-Prozent-Grenze

Es ist ein historischer Tag: Erstmals in der Geschichte der Schweiz sitzen in einem Kantonsparlament mehr als vierzig Prozent Frauen.
Publiziert: 24.02.2020 um 11:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.03.2020 um 12:08 Uhr

Drei Zürcherinnen schreiben heute Geschichte. Die Schulleiterin Nora Bussman Bolaños (44), Berufsschullehrerin Wilma Willi (59) und Historikerin Corinne Hoss-Blatter (55) legen an diesem Montag im Zürcher Kantonsparlament ihr Amtsgelübde ab. Die beiden Grünen-Politikerinnen und die FDP-Vertreterin Hoss-Blatter rücken für zwei Männer und eine Frau nach, die aus dem Kantonsrat zurückgetreten sind.

Damit sitzen neu 73 Frauen im 180-köpfigen Kantonsrat – und der Frauenanteil steigt, wenn auch ganz knapp, auf über 40 Prozent. Zürich ist der erste Kanton, der diese Marke knackt.

Schlusslicht im Schweiz-Vergleich sind Schwyz, St. Gallen und Wallis. Im Schwyzer Kantonsrat sitzen nur 14 Prozent Frauen, in St. Gallen 18 und im Walliser Grossen Rat 19 Prozent.

Im Zürcher Kantonsrat werden heute drei neue Parlamentarierinnen vereidigt.
Foto: Switzerland Tourism
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Meilenstein auch bei nationalen Wahlen

Auf Bundesebene ist die 40-Prozent-Marke bei den letzten Parlamentswahlen im Herbst geknackt worden. Auch dank der überparteilichen Kampagne «Helvetia ruft!», die Frauen zur Kandidatur ermuntert und im Wahlkampf unterstützt hatte.

Laut der Frauenorganisation Alliance F, die hinter der Kampagne stand, gilt ein Frauenanteil von 40 Prozent als magische Grenze für die Gleichstellung. Erst ab diesem Anteil gehörten Frauen selbstverständlich dazu und das Geschlecht sei kein Thema mehr. (lha)

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