In diesen Tagen kehren zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer nach Hause, die ihren Sommerurlaub am Meer oder in den Bergen verbracht haben. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfiehlt den Ferienrückkehrern, sich bei der Ankunft in der Schweiz testen zu lassen – egal ob man Symptome hat oder nicht. So soll verhindert werden, dass Ferienrückkehrer das Virus einschleppen und hierzulande weiterverbreiten.
Die Testempfehlung gelte allerdings nur für Ungeimpfte, sagte Virginie Masserey vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag vor den Medien. Geimpfte seien davon befreit, ausser sie zeigten Covid-Symptome.
Testkapzitäten der Kantone unter Druck
Die Testempfehlung hat auch Auswirkungen auf die Kantone. So sagte die Berner Kantonsärztin Linda Nartey: «Die Empfehlung erhöht den Druck auf unsere bestehenden Testkapazitäten.» Nichtsdestotrotz fände sie die Empfehlung richtig.
Bei dieser soll es vorerst auch bleiben. Eine Testpflicht ist derzeit laut BAG-Vertreterin Masserey nicht vorgesehen: «Wir können über eine Pflicht diskutieren, aber es wäre wohl schwierig, diese durchzusetzen und zu kontrollieren.»
Telefon-Kampagne
Auf ein weiteres offenbar effizientes Mittel im Kampf gegen die Ausbreitung der Epidemie verwies Taskforce-Präsident Martin Ackermann. Er sagte, Länder wie Grossbritannien oder Spanien, in denen ältere Menschen persönlich für für eine Impfung motiviert würden, hätten eine höhere Impfquote als die Schweiz. Hierzulande sind inzwischen rund 48 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Ackermann glaubt, dass sich diese Quote etwa mit Telefongesprächen erhöhen liesse.
Zuständig dafür wären die Kantone. Linda Nartey, die Berner Kantonsärztin, hegt allerdings gewisse Zweifel: «Wir können eine Telefonkampagne schon prüfen», sagte sie. «Allerdings müsste dafür die Zusammenarbeit mit den Gemeinden stark intensiviert werden.» Und: Von Erfahrungen aus anderen Ländern liesse sich nicht immer eins zu eins auf die Schweiz schliessen.
Ackermann: «Könnten Epidemie in acht Wochen beenden»
Taskforce-Chef Ackermann glaubt indes daran, dass sich das Virus in der Schweiz dank der Impfung sehr schnell eliminieren liesse. «Die Schweiz könnte die Epidemie in rund acht Wochen beenden, wenn sich alle impfen liessen.» Noch ist die Schweiz allerdings weit von diesem Zustand entfernt. Drei Millionen Menschen seien in der Schweiz nach wie vor nicht immun, betonte Ackermann.
Für diese drei Millionen sei das Risiko einer Spitaleinweisung seit der Ausbreitung der ansteckenden Delta-Variante deutlich gestiegen. Würden sich viele von ihnen innert weniger Monate anstecken, wäre eine Überlastung des Gesundheitswesens nicht ausgeschlossen.