«Es würde auch sehr bedeutende Arbeitsplatzverluste geben»
SRG-Generaldirektor warnt vor Initiative «200 Franken sind genug»

Der Generaldirektor der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG), Gilles Marchand, hat den Kampf gegen die Volksinitiative zur Halbierung der Rundfunkgebühren eröffnet. Sollte sie angenommen werden, würden sich Fläche und Budget der SRG halbieren.
Publiziert: 21.01.2023 um 09:49 Uhr
|
Aktualisiert: 22.01.2023 um 12:18 Uhr

«Es würde auch sehr bedeutende Arbeitsplatzverluste geben», sagte Marchand in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Samstag. Der Text des von Bürgerlichen lancierten Volksbegehrens sei zwar weniger radikal als die 2018 deutlich abgelehnte «No Billag»-Initiative, erweise sich aber dennoch als «brutal und radikal».

Bei einem Ja würde sich das Budget der SRG halbieren, nämlich auf 700 bis 750 Millionen Franken, sagte Marchand. Das würde bedeuten, dass die SRG einen ihrer beiden Westschweizer Standorte in Genf und Lausanne opfern müsste. Programme, insbesondere Sport-, Musik- und Spielfilmsendungen, müssten stark eingeschränkt werden.

Von 335 auf 200 Franken

Die im vergangenen Jahr von der SVP, dem Schweizerischen Gewerbeverband (SGV) und der Jungen FDP lancierte Initiative will die Serafe-Gebühren für Radio und Fernsehen von 335 auf 200 Franken pro Jahr senken. Neben der Senkung der geräteunabhängigen Gebühren für die Haushalte verlangen die Initianten eine Befreiung der Firmen von den Abgaben. Bei der Verteilung der Gebührengelder soll der Anteil der privaten Radio- und Fernsehsender gleich hoch bleiben.

Foto: URS FLUEELER
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.

Die Initianten sind der Meinung, dass die «Zwangsgebühr» von Privathaushalten und Unternehmen zugunsten SRG den Medienkonsum in der Schweiz längst nicht mehr abbilde. Zudem dringe die SRG in Märkte vor, die nicht direkt unter ihre Konzession fielen. Sie betreibe Radiosender in direkter Konkurrenz zu privaten Anbietern, produziere Sendungen ausserhalb des Service public und weite das Online-Angebot ständig aus. (SDA)

Liebe Leserinnen und Leser, was ist eure Meinung zu den Serafe-Gebühren? Sollen sie sinken? Oder braucht es den vollen Betrag für den Service public? Schreibt bitte in die Kommentare.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?