Er war bei Kriegsausbruch in Jerusalem
Armeechef Süssli bricht Israel-Besuch ab

Am Sonntag hätte Armeechef Thomas Süssli in Israel seinen Amtskollegen treffen wollen. Wegen des Kriegsausbruchs musste die Schweizer Delegation nun vorzeitig in die Schweiz zurückkehren.
Publiziert: 08.10.2023 um 09:01 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2023 um 22:30 Uhr

Armeechef Thomas Süssli (57) befand sich in Israel, als am frühen Samstagmorgen der Raketenalarm die Bevölkerung aus dem Schlaf riss. Der Korpskommandant war am Freitag ins Land gereist, um die Uno-Organisation zur Überwachung des Waffenstillstands zu besuchen. Am Sonntag hätte auch ein Treffen mit dem israelischen Armeechef Herz Halevi (55) stattfinden sollen.

Wegen des überraschenden Angriffs der Hamas musste die Schweizer Delegation den Besuch vorzeitig abbrechen. Süssli war mit einem Flugzeug des Bundes angereist. Die Delegation sei sicher in die Schweiz zurückgekehrt, teilte das Verteidigungsdepartement in der Nacht auf Sonntag mit.

Besuch bei Schweizer Chef der Friedensmission

Der Arbeitsbesuch Süsslis in Israel sollte eigentlich drei Tage dauern. Das Programm sah für Samstag einen Besuch des Hauptquartiers der Uno-Friedensmission in Jerusalem vor. Sie wird derzeit vom Schweizer Divisionär Patrick Gauchat geleitet. Er ist der erste Schweizer Offizier an der Spitze einer UNO-Friedensmission.

Korpskommandant Thomas Süssli flog am Samstag zurück in die Schweiz.
Foto: ALESSANDRO DELLA VALLE
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Die Sicherheit habe während des Arbeitsbesuches stets höchste Priorität gehabt, schreibt das Verteidigungsdepartement in einer Mitteilung. Die Schweizer Delegation sei in das Sicherheitsdispositiv der Friedensmission integriert gewesen, die «die Lage vor Ort permanent verfolgt und beurteilt» habe.

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Schweizer Feriengäste kommen nicht weg

Während der Armeechef vorzeitig in die Schweiz zurückkehren konnte, müssen Schweizerinnen und Schweizer, die für Ferien nach Israel gereist waren, im Land ausharren. Die Swiss stellte den Flugbetrieb von und nach Tel Aviv am Samstagabend bis vorerst Montag ein. Der Grund seien Sicherheitsbedenken wegen der politischen Lage.

Das Aussendepartement (EDA) rät von Reisen nach Israel ab. Laut den Behörden sind 28'000 Schweizerinnen und Schweizer offiziell in Israel und den palästinensischen Gebieten registriert. (lha)

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