Er starb einen Tag nach seinem 67. Geburtstag
Zürcher alt Nationalrat Daniel Vischer ist tot

Der Zürcher Grünen-Politiker Daniel Vischer ist seinem Krebsleiden erlegen. «Wir haben schon gespürt, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt», sagt seine Frau.
Publiziert: 19.01.2017 um 14:02 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 04:29 Uhr

Der ehemalige Zürcher Nationalrat Daniel Vischer (Grüne) ist gestorben. Er erlag am Dienstag, einen Tag nach seinem 67. Geburtstag, im Universitätsspital Zürich den Folgen seiner Krebserkrankung. Dies sagt seine Gattin Bettina gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Die Zürcher Kantonsrätin Esther Guyer (Grüne) bestätigt die Meldung gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.

«Wir haben schon gespürt, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt», sagt Vischers Frau dem «Tages-Anzeiger». Am Tag vor seinem Tod feierte er noch zu Hause mit ihr und seinen beiden Kindern. Er hatte seit Jahren an Krebs gelitten.

In Basel aufgewachsen

Vischer wuchs in einer angesehenen Familie in Basel auf. 1973 zog er nach Zürich. Nach seiner Matur arbeitete er als Regieassistent und liebäugelte vorübergehend gar mit einer Theaterkarriere. Doch dann studierte er Jus und erwarb das Anwaltspatent.

Daniel Vischer in einer Aufnahme von 2001.
Foto: Keystone

Vischer war massgeblich am Aufbau der Progressiven Organisation Schweiz (Poch) beteiligt. 1983 wurde er in den Zürcher Kantonsrat gewählt, dem er bis 2003 angehörte. Nach der Auflösung der Poch trat er 1990 den Grünen bei.

Leidenschaftlicher Debattierer

Einem breiten Publikum wurde Vischer im Zusammenhang mit dem Untergang der Swissair bekannt: Seit 1993 Präsident der Gewerkschaft VPOD Luftverkehr, vertrat er mit Entschlossenheit die Anliegen der betroffenen Arbeitnehmerschaft.

Von 2003 bis 2015 war Vischer Nationalrat in Bern. Er galt als Vollblutpolitiker und leidenschaftlicher, scharfzüngiger Debattierer.

Nach zwölf Jahren im Nationalrat verzichtete Vischer darauf, noch einmal bei den eidgenössischen Wahlen anzutreten - wenn auch nicht ganz freiwillig: Weder seine Gesundheit noch das erreichte Rentenalter hatten ihn zu diesem Entscheid bewogen, sondern drohende parteiinterne Querelen. (noo/SDA)

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