«Wir können die Kernkraft nicht abstellen»
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«Es fehlt uns sehr viel Strom»:Darum will Martullo-Blocher ein neues AKW

«Eigentlich bin ich kein Fan von ihr, aber ...»
Martullo-Blocher bekommt für AKW-Forderung Unterstützung von links

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher möchte auch in Zukunft voll auf Atomkraft setzen, um unabhängig zu bleiben. Dabei erhält sie sogar Schützenhilfe vom anderen Ende des politischen Spektrums. Ein Teil der Blick-Community bleibt aber skeptisch.
Publiziert: 22.07.2021 um 17:04 Uhr
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Aktualisiert: 22.07.2021 um 17:54 Uhr
Magdalena Martullo-Blocher fordert im Blick, die bestehenden AKW länger laufen zu lassen – und später ein neues zu bauen.
Foto: Thomas Meier
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Community-Team

«Wir können uns nicht erlauben, die Kernkraft abzustellen», sagt Magdalena Martullo-Blocher (51) zu Blick. Und nicht nur das: Die SVP-Nationalrätin findet sogar, die Schweiz solle ein neues AKW bauen, um künftig nicht von im Ausland produziertem Strom abhängig zu sein. Das ganze Interview liest du hier.

In unserer Community schlagen die Aussagen hohe Wellen. Über 500 Kommentare gingen zum Thema ein. Während für manche Leserinnen und Leser Atomkraft ein absolutes No-Go ist, gibt es auch Unterstützung für Martullo-Blocher – sogar von denjenigen, die sonst selten mit ihr einverstanden sind.

«Bei diesem Thema hat sie Recht»

«Ich habe mit den Blochers selten bis nie das Heu auf der gleichen Bühne», schreibt Leser Markus Sutter. «Bei diesem Thema aber schon.» «Ich bin kein Fan von Frau Martullo-Blocher», schreibt auch Fredy Loong, lobt sie aber für ihre «sachliche Sichtweise». Ebenso stimmt Rino Hoegger der Ems-Chefin widerwillig zu: «Hier hat sie ausnahmsweise recht. Wir beziehen massenhaft Strom aus maroden AKW im Ausland», schreibt er.

In Sachen Stromimporte stellt sich aber nicht nur die Frage nach der Sicherheit. Manche in der Community fürchten, das Ausland könnte den Strom als Druckmittel einsetzen: «Machen wir uns nichts vor», schreibt etwa Leserin Nancy Kraus. «Die EU wird uns knallhart den Strom abdrehen, wenn sie die Schweiz mal wieder erpressen will.»

«Die Angstmacherei kenne ich von ihrem Vater»

Doch auch mit Kernkraft wäre die Schweiz nicht vollkommen selbstständig – ganz im Gegenteil, glaubt Thomas Jobs: «Der benötigte Brennstoff kommt aus dem Ausland, wir sind also immer noch abhängig.» Stattdessen würde er auf den einmaligen Bau von Solar- und Windkraftwerken setzen, um nicht auf die EU angewiesen zu sein – «also genau das, was die SVP immer will», schreibt der Leser.

An einen drohenden Engpass in der Stromversorgung glauben denn auch längst nicht alle Leserinnen und Leser. «Die Angstmacherei vom Rückfall ins Mittelalter kenne ich auch Martullo-Blochers Vater», schreibt Remo Balisto. Auch Ueli Zweifel ist überzeugt, dass die Schweiz ihren Bedarf ohne Kernkraft decken könnte: «Weitere Atomkraftwerke sind absolut daneben – nutzt endlich die Natur für die Energieproduktion», fordert er.

«Lieber die AKW weiterentwickeln»

Ausserdem stellt sich weiterhin die Gretchenfrage nach der Entsorgung. «Wir haben immer noch keine Lösung für den Atommüll», schreibt Sebastian Balduzzi. «Aber trotzdem will man so weitermachen?» Leserin Maria Bernasconi widerspricht und verweist auf neuere Technologien, um den Abfall zu verwerten. «AKW zu verteufeln bringt nichts», findet auch Barbara Stiefel. «Lieber schnellstens in die Weiterentwicklung investieren.»

Geht es um alternative Energien, ernten ironischerweise vor allem Naturschützer Kritik: «Eigentlich könnten wir noch mehr auf Wasserkraft setzen, wenn die Grünen nicht ständig Einsprachen machen», schreibt Thomas Schmidig.

«Es braucht Kompromisse»

Nur in einem Punkt scheint sich die Community einig zu sein: «Das Thema muss angegangen werden», heisst es im Beitrag von Max Frischknecht. Und dafür müssen wohl beide Lager einen Schritt aufeinander zugehen. «Es braucht Kompromisse von allen Seiten», glaubt Mario Seglias. «Ist im Leben allgemein so.»

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