Das sagt der stellvertretende Blick-Politikchef zum Abwarten beim Covid-Zertifikat
Warum zuwarten?

Die Ansteckungen steigen. Es wird eng auf den Intensivstationen. Der Bundesrat hält es dennoch nicht für notwendig, das Corona-Zertifikat auszuweiten. Der stellvertretende Blick-Politikchef findet das fehl am Platz.
Publiziert: 01.09.2021 um 22:26 Uhr
Pascal Tischhauser

Der Bundesrat hat vorerst darauf verzichtet, die Covid-Zertifikatspflicht auf Restaurants, Fitnessclubs und Kinos auszudehnen. Sobald die Spitäler wegen der Corona-Patienten an den Anschlag kommen, will er sie doch noch in Kraft setzen. Das kann in vier Tagen oder in vier Wochen sein.

Aber wieso bis zum Äussersten warten?

Wer eben aus Ferien in Deutschland oder Frankreich zurück ist, versteht das Zögern unserer Regierung nicht. Tat sich das Servierpersonal anfangs schwer, die Gäste nach dem Zertifikat zu fragen, war es nach drei Tagen normal. Nach fünf streckte man sein Handy schon ungefragt dem Kellner hin.

Abwarten ist fehl am Platz, findet Pascal Tischhauser.
Foto: Thomas Meier
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Es ist absurd, beim Covid-Zertifikat eine Zweiklassengesellschaft herbeizureden. Oder regt sich heute noch jemand darüber auf, dass er im Speiserestaurant nicht mehr rauchen darf? Das Rauchen in der Beiz ist ja auch verboten worden, weil die einen damit die Gesundheit der anderen gefährden. Aber auch Ungeimpfte können trotz Zertifikatspflicht weiterhin auswärts essen – sie müssen sich dann einfach testen lassen. Auch die Befürchtungen gewisser Beizer könnten sich als unbegründet erweisen: Wer heute Angst hat, sich im Rössli mit Covid anzustecken, geht dank der Zertifikatspflicht gar eher wieder hin.

Hier braucht es keinen Schweizer Sonderweg. Eine Zertifikatspflicht schützt uns alle. Und sie hilft, einen neuerlichen Lockdown zu verhindern. Auch viele Kantone sehen das so. Zeit zu verlieren, ist fehl am Platz.

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