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Das sagen die BLICK-Leser zu den Abstimmungsresultaten
«Was für eine Watsche für den Bundesrat»

Die Schweiz hat abgestimmt. Nach dem hauchdünnen Resultat zum Verhüllungsverbot diskutieren die BLICK-Leserinnen und -Leser mit harten Bandagen.
Publiziert: 07.03.2021 um 16:54 Uhr
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Aktualisiert: 10.03.2021 um 13:36 Uhr
Community-Team

Das Schweizer Stimmvolk hat sich heute knapp für das Verhüllungsverbot und das Freihandelsabkommen ausgesprochen. Bei der elektronischen Identifikation gab es ein wuchtiges Nein. Alle Resultate des heutigen Abstimmungssonntags sehen Sie hier.

Wie immer gibt es Gewinner und Verlierer. Vor allem beim Thema Verhüllung gehen die Wogen hoch. Im Folgenden liest du die spannendsten Stimmen aus der Diskussion.

«Es geht mir um die Chaoten»

«Endlich ist die Schweiz wieder schweizerisch!», schreibt BLICK-Leser Thomas Hächler und bedankt sich bei allen, die mit dem Ja «ein Zeichen gesetzt haben». Jakob Urwyler kann darüber nur lachen: «Das kulturelle Selbstvertrauen vieler Schweizer ist offenbar so schwach, dass sie ein Burkaverbot brauchen, um ihre Identität zu bewahren.»

In den Augen von Thomas Furrer haben die Initianten die Vorlage «in Trump-Manier missbraucht, um Stimmung gegen die Religionsgemeinschaft zu machen». So einfach sei es aber nicht, findet Rolf Werner: «Mein Ja kommt wegen den Demo-Chaoten und den Sportrandalierern.»

«Fremdenhass» oder «Schutz der Heimat»?

Auch andere Befürworter wollen nichts von Rassismus hören und betonen immer wieder, dass sich die Initiative nicht gegen Burkas, sondern allgemein gegen die Verhüllung richte. Für Barbara Sägesser ist das reine Augenwäscherei: «Wenn man sieht, aus welcher Ecke diese Iniative kommt, kann man sich denken, worum es geht.»

Ins gleiche Wespennest sticht BLICK-Leser Giuseppe Basilica: «Der Hass auf das Fremde steckt tief im Schweizer», schreibt er. Gian Lang wehrt sich, auch wenn er offenbar dazu steht, dass es er vor allem gegen Burkas gestimmt hat: «Sie nennen es ‹Hass auf das Fremde›, wenn ich nun sage, es ist ‹Schutz der Heimat› – wer von uns hat dann recht?»

«Die Datenskandale von Facebook zeigen Wirkung»

In manchen Beiträgen lässt sich auch eine gewisse Schadenfreude erkennen – Hauptsache das Volk hat die Empfehlung der Regierung ignoriert, findet BLICK-Leserin Bea Borner: «Was für eine Watsche für den Bundesrat», schreibt sie. So klar war das Ergebnis aber nicht, wie Küde Zhou antwortet: «Ausser bei der E-ID kann man ja nicht gerade von Watsche reden.»

Bei der Diskussion über letztere Abstimmung geht es etwas ruhiger zu und her. Dass die elektronische Identifizierung hochkant abgelehnt wurde, liegt in den Augen von BLICK-Leser Alwin Gasser an einem neuen Misstrauen gegenüber grossen Internetkonzernen: «Die Datenskandale von Facebook und Google hatten wohl ihre Wirkung», schreibt er. Viele würden privaten Firmen nicht mehr trauen. Für Gasser ist das allerdings «höchst inkonsequent, wenn immer noch derart viele Leute Whatsapp und Instagram nutzen».

«Zurück zu den Steintafeln»

Ob eine E-ID vom Bund die richtige Lösung ist, bezweifeln einige Leserinnen und Leser trotzdem. «Die Behörden haben bewiesen, dass alles, was über den Fax hinausgeht, nicht zu ihren Kompetenzen gehört», schreibt Bernhard Künzi. Marco Tschaggeler befürchtet, dass die Schweiz in Sachen Digitalisierung nun noch weiter zurückfällt: «Bis es so weit ist, gehen nun zehn Jahre dahin.»

Peter Kaufmann scherzt, dass man doch gleich zurück zu den Steintafeln gehen könnte – für ihn ist das Nein eine verpasste Chance. Und auch BLICK-Leserin Clarissa Lustenberger wendet sich an die Gegner: «Ich möchte einfach kein Gejammer hören, weil ihr jetzt immer noch einen Ausweis mitnehmen müsst.»

Bist du zufrieden mit den heutigen Abstimmungsresultaten? Sag es uns in der Diskussion unten!

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