Das meint BLICK zur Überbrückungsrente für ältere Arbeitslose
Freisinniges Fehlkonstrukt

Die Überbrückungsleistung für ältere Arbeitslose soll nur gelten, bis man die AHV-Rente vorbeziehen kann, so der FDP-Vorschlag. Das treibt die Betroffenen in die Frührente – mit lebenslanger Kürzung.
Publiziert: 13.12.2019 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2019 um 10:50 Uhr
Ruedi Studer

FDP-Ständerat Ruedi Noser will Fehlanreize bei der Überbrückungsrente für ältere Arbeitslose verhindern. Doch nun schiesst er weit übers Ziel hinaus: Statt bis zum ordentlichen Rentenalter soll die Überbrückungsleistung nur so lange gelten, bis die Betroffenen sich in der AHV frühpensionieren lassen können.

Das bedeutet bis 62 bei den Frauen und bis 63 bei den Männern. Darauf folgt eine zweijährige Lücke. Wer keinen Job findet, muss also beim Sozialamt anklopfen oder sich anderweitig durchschlagen. Genau das wollte man verhindern.

So aber werden die Leute in die Frührente gezwungen und dafür auch noch mit einer AHV-Rentenkürzung von 14 Prozent bestraft. Das bedeutet bei der Maximalrente für Alleinstehende 300 Franken weniger im Monat – und das lebenslang.

Der Frührenten-Vorschlag ist ein Fehlkonstrukt, eine freisinnige Fehlleistung. Statt Fehlanreize zu verhindern, treibt man ältere Arbeitslose in die Altersarmut. Das ursprüngliche Ziel wird damit ins Gegenteil verkehrt. Und obendrauf desavouiert man die eigene Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

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