Wie süchtig ist die Schweizer Jugend?
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E-Zigis sind im Trend:Wie süchtig ist die Schweizer Jugend?

Dampfen ist bei Jugendlichen beliebter als Paffen
Sucht-Experten warnen vor «neuer nikotinabhängiger Generation»

Die Hälfte der 15-jährigen, männlichen Teenager hat schon E-Zigaretten gedampft. Bei den Mädchen sind es mehr als ein Drittel. Sucht Schweiz ist alarmiert. Derweil stagniert der Konsum von Tabak, Alkohol und Cannabis.
Publiziert: 28.03.2019 um 10:01 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2019 um 19:36 Uhr
Joel Probst

Wie viel rauchen, kiffen und saufen Schweizer Schüler? Eine heute vorgestellte Studie der Stiftung Sucht Schweiz zeigt: Schon mit 15 Jahren haben viele Jugendliche Erfahrungen mit Drogen gesammelt.

Im Trend sind bei Teenagern E-Zigaretten – vor allem bei den männlichen. Über die Hälfte aller 15-Jährigen griffen schon zur E-Zigarette. Von ihren weiblichen Altersgenossen haben 35 Prozent schon mal gedampft. «Damit sind die Konsumraten von E-Zigaretten höher als bei den herkömmlichen Zigaretten», heisst es in der Medienmitteilung von Sucht Schweiz.

E-Zigaretten machen neugierig

Und bei vielen Jugendlichen bleibt es nicht beim Ausprobieren: 21 Prozent der Knaben und 13 Prozent der Mädchen dampften im Monat vor der Befragung mindestens einmal. Wieso die 15-Jährigen zur E-Zigarette greifen? Die Meisten geben «Neugierde» und «einfach weil ich es mag» als Hauptgründe an.

E-Zigaretten – wie etwa die SQuape – erzeugen Dampf. «Begünstigen diese Produkte, die heute modern gestylt und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen verkauft werden, eine neue nikotinabhängige Generation?», fragt Sucht Schweiz.
Foto: Stefano Schröter
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Sucht Schweiz ist alarmiert: «Das Dampfen darf unter Jugendlichen nicht zu einem normalen Konsumverhalten werden», sagt Grégoire Vittoz, Direktor von Sucht Schweiz. Jetzt sei der Jugendschutz gefordert, vor allem weil es auf Bundesebene noch nicht einmal ein Mindestalter für E-Zigaretten gebe.

«Begünstigen diese Produkte, die heute modern gestylt und mit verschiedenen Geschmacksrichtungen verkauft werden, eine neue nikotinabhängige Generation?», fragt Sucht Schweiz.

Jeder Vierte trank sich in Rausch

Auch reguläre Zigaretten sind bei den Teenagern nach wie vor populär. Knapp einer von zehn 15-Jährigen raucht mindestens einmal pro Woche. Vor vier Jahren waren es minim mehr. Mit Abstand am beliebtesten unter den 15-Jährigen ist Alkohol: Rund jeder vierte Jugendliche trank sich im Monat vor der Befragung mindestens einmal einen Rausch an.

Elf Prozent der 15-jährigen Jungen und vier Prozent der gleichaltrigen Mädchen trinken regelmässig, also mindestens einmal pro Woche, Alkohol. Im Vergleich zu 2014 blieben die Zahlen etwa gleich.

Verbreitet ist nach wie vor auch das Kiffen: Jeder vierte 15-Jährige hat schon mal Cannabis probiert; 14 Prozent konsumierten die Droge in den 30 Tagen vor der Befragung mindestens einmal. Die gleichaltrigen Mädchen hingegen sind braver: Nur 17 Prozent griffen bereits zum Joint. Neun Prozent kifften im Monat vor der Befragung.

Sucht Schweiz hat die national repräsentative Studie im letzten Jahr im Auftrag des Bundesamtes für Gesundheit durchgeführt. Befragt wurden gut 11‘000 Schülerinnen und Schüler.

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