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CS-Sorgenbarometer zeigt
Coronavirus bereitet Schweizern am meisten Angst

Noch nie hat ein Thema die Schweizerinnen und Schweizer so stark bewegt wie das Coronavirus. Während das Vertrauen in die Politik gestiegen ist, konnte die Armee ihr Image während der Krise nicht aufpolieren. Das zeigt das neue Sorgenbarometer der Credit Suisse.
Publiziert: 19.11.2020 um 09:00 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2020 um 21:59 Uhr

Ohne Maske geht heute kaum jemand mehr aus dem Haus. Umarmungen sind längst tabu. Das Coronavirus beherrscht unseren Alltag – und macht vielen Menschen Angst.

Über die Hälfte der Personen, die das Forschungsinstitut gfs.bern im Auftrag der Credit Suisse befragt hat, gaben an, dass ihnen das Coronavirus von allen Themen am meisten Sorgen bereite. Und das nicht nur kurzfristig: Die meisten glauben, dass die Folgen der Pandemie auch in drei Jahren noch spürbar sein werden.

So erwarten vier von fünf befragten Personen, dass die Arbeitslosigkeit in den nächsten Jahren steigt. Gut jeder Zweite ist überzeugt, dass die Altersvorsorge leiden wird. Negativ dürfte sich die Pandemie auch im Schweizer Tourismus niederschlagen.

Fast jeder kennt eine Person, die bereits am Coronavirus erkrankt ist.
Foto: Keystone
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Hoffnung in Homeoffice

Zuversichtlicher ist die Bevölkerung mit Blick auf die globale politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit, die neutral beurteilt wird. Bei den erwarteten Auswirkungen auf den Bankenplatz und die Gesundheitsversorgung überwiegt in der Tendenz der Optimismus.

Was die Digitalisierung der Arbeitswelt und das Homeoffice anbelangt, sehen die Schweizerinnen und Schweizer die mittelfristigen Auswirkungen überwiegend positiv. Die Pandemie habe jedoch aufgezeigt, wie verletzlich die globalisierte Gesellschaft sowie die Produktionsprozesse und Lieferketten seien.

Militär kann nicht profitieren

Gute Noten erhalten in der Befragung der Bundesrat, das Parlament und die staatliche Verwaltung. Nach einem Einbruch im letzten Jahr stieg das Vertrauen wohl auch wegen des guten Krisenmanagements in der ersten Welle der Corona-Pandemie wieder spürbar an.

Nicht davon profitieren konnte die Armee. Dies trotz der grössten Mobilmachung seit dem Zweiten Weltkrieg. Nach wie vor das grösste Vertrauen in der Bevölkerung geniesst zum dritten Mal in Folge die Polizei. Mehr als zwei Drittel äusserten sich entsprechend.

AHV und Klima

Neben dem alles überragenden Thema Corona sieht die Liste der grössten Sorgen ähnlich aus wie bei der letztjährigen Befragung. Die Zukunft der Altersvorsorge (AHV) rangierte auf Platz zwei gefolgt von der Angst vor Arbeitslosigkeit. Auch der Umweltschutz und das Klima bereiten der Öffentlichkeit weiter grosse Sorgen.

Aufhorchen lässt das steigende Interesse an politischen Fragen in der Bevölkerung. Demnach gaben 85 Prozent der Befragten an, sie seien sehr oder eher an Politik interessiert. Seit fünf Jahren steigt dieser Wert kontinuierlich an. Die wichtige Rolle der Politik in der Pandemie-Bekämpfung könnte das Interesse verstärkt haben. (SDA/til)

Credit Suisse Sorgenbarometer

Die Credit Suisse misst seit 44 Jahren in einer Umfrage die Sorgen der Schweizer Bevölkerung. Im laufenden Jahr befragte das gfs.bern im Auftrag der Grossbank knapp 1800 stimmberechtigte Personen in der ganzen Schweiz zwischen Juli und August. Der statistische Stichprobenfehler lag bei +/- 2,0 Prozentpunkten.

Die Credit Suisse misst seit 44 Jahren in einer Umfrage die Sorgen der Schweizer Bevölkerung. Im laufenden Jahr befragte das gfs.bern im Auftrag der Grossbank knapp 1800 stimmberechtigte Personen in der ganzen Schweiz zwischen Juli und August. Der statistische Stichprobenfehler lag bei +/- 2,0 Prozentpunkten.

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