Covid-Tests in Zürich
Nur noch Profis dürfen Stäbli in die Nase schieben

Im Kanton Zürich darf nur noch medizinisches Personal Nasenabstriche vornehmen. Apotheker ärgern sich. Sie haben in der Pandemie Laien dafür ausgebildet und angestellt.
Publiziert: 24.07.2022 um 11:08 Uhr

Ab 1. August gelten im Kanton Zürich strengere Kriterien für Testzentren und Apotheken bei Covid-19-Tests. So darf nur noch Personal mit medizinischer Grundausbildung Antigen-Schnelltests und PCR-Tests durchführen, das berichtet die «NZZ am Sonntag». Dazu gehören auch Medizinstudentinnen und Pharmaassistenten. Bisher durften auch Laien Nasen-Abstriche vornehmen.

Die Zürcher Gesundheitsdirektion begründet diese Massnahme damit, dass «sich bei der Durchführung von Covid-19-Tests in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise beim Schutz des Personals und der getesteten Personen, Mängel zeigten», sagt die Direktion gegenüber der «NZZ am Sonntag».

Tatsächlich mussten während der Pandemie riesige Testkapazitäten aus dem Boden gestampft werden. Dafür wurden in vielen Kantonen auch Personen geschult und angestellt, die keine medizinische Grundbildung besassen. Etwa Gastronomen, deren Restaurants geschlossen waren.

Im Kanton Zürich werden ab August Corona-Abstriche nur noch von medizinischem Personal durchgeführt.
Foto: keystone-sda.ch
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Hotelier darf keine Tests mehr machen

Gegen die strengeren Regeln haben mehrere Zürcher Apotheken Einsprache erhoben. Darunter ist eine Apothekerin, die einen arbeitslosen ehemaligen Hotelier eingestellt und für die Probeentnahme geschult hat. «Dass wir ihn nun plötzlich nicht mehr weiterbeschäftigen dürfen, ist stossend», sagt sie gegenüber der Sonntagspresse.

Die Zürcher Gesundheitsbehörde hat ihren Rekurs abgewiesen. Dass es für die Tests medizinisches Personal braucht, begründet die Gesundheitsdirektion mit den Risiken bei der Probeentnahme sowie den Folgen möglicher falschnegativer Tests.

Kantönligeist auch beim Testen

Was das Testregime angeht, konnten die Kantone ihre eigenen Regeln aufstellen. Einige haben auch während der Pandemie nur medizinisches Personal zum Testen zugelassen. Im Kanton Bern sind nach wie vor Laien erlaubt.

Noch immer werden viele positive Tests durchgeführt: Das Bundesamt für Gesundheit hat am Dienstag 49'757 neue Infektionen gemeldet, dies innert einer Woche. Das entspricht rund 5000 Fällen weniger als in der Vorwoche. 32 Personen sind gestorben. (sie)

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