Corona im Bundeshaus
Bundesrat Parmelin in Quarantäne

Wirtschaftsminister Guy Parmelin befindet sich in Quarantäne, weil eine Person aus seinem beruflichen Umfeld positiv auf Corona getestet wurde. An der heutigen Bundesratssitzung hat er per Video teilgenommen.
Publiziert: 14.10.2020 um 12:25 Uhr
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Aktualisiert: 21.10.2020 um 10:01 Uhr
Bundesrat Guy Parmelin ist in Quarantäne.
Foto: Keystone
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An der Sitzung des Bundesrats am Mittwoch waren nicht alle Pulte besetzt. Guy Parmelin (60) nahm per Videokonferenz teil, wie Bundesratssprecher André Simonazzi entsprechende Medienberichte bestätigte. Demnach befindet sich Parmelin in Quarantäne, weil eine Person aus seinem beruflichen Umfeld positiv auf Corona getestet wurde. Der SVP-Bundesrat ist das erste Mitglied der Landesregierung, von dem eine Quarantäne bekannt wird.

Aber auch im Verteidigungsdepartement (VBS) wurden schon Termine wegen mit Corona infizierten Personen im Umfeld der VBS-Chefin Viola Amherd (58, CVP) abgesagt. Die Bundesrätin selbst habe in letzter Zeit keinen Kontakt zur positiv getesteten Person gehabt. Deshalb befinde sich die Schweizer Verteidigungsministerin auch nicht in Quarantäne und hat sich auch nicht testen lassen müssen.

Virus auch im Justiz- und Polizeidepartement

Kürzlich sind zwei Personen aus dem Umfeld von Justizministerin Karin Keller-Sutter (56, FDP) positiv getestet worden. Keller-Sutter nahm aber an der Bundesratssitzung teil, sie sei wohlauf, wie ihr Sprecher zum «Tages-Anzeiger» sagt. Auch weitere Personen aus ihrem Departement arbeiten nach Absprache mit dem Oberfeldarzt wie bis anhin weiter.

Dass Corona mittlerweile überall ist, hat sich schon letzte Woche gezeigt. Keller-Sutter hatte am Montag an einer Sitzung der Geschäftsprüfungskommission teilgenommen, an der auch SVP-Nationalrat Alfred Heer zugegen war. Dieser wurde später positiv auf das Coronavirus getestet und befindet sich in Quarantäne. Allerdings: Das Schutzkonzept im Bundeshaus sorgte dafür, dass Keller-Sutter sich nicht ansteckte. Die Bundesrätin sei an der Sitzung rundum durch Plexiglaswände geschützt gewesen und habe sich nicht testen lassen.

Stellvertreter stehen bereit

Für den Ernstfall ist die Landesregierung vorbereitet: «Jeder und jede von uns hat einen Stellvertreter», betonte Bunderspräsidentin Simonetta Sommaruga (60) schon im März. Die Amtsgeschäfte könnten also weitergeführt werden. So, wie das schon mehrfach der Fall war – etwa als der ehemalige Finanzminister Hans-Rudolf Merz (77) 2008 mitten in der UBS-Krise einen Herzinfarkt erlitt, sprang seine Stellvertreterin Eveline Widmer-Schlumpf (63) ein.

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