Massentests an Schulen, Skigebiete schliessen früher
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Uri verschärft Massnahmen:Massentests an Schulen, Skigebiete schliessen früher

Uri verschärft Massnahmen
Skigebiete schliessen früher, Massentests an Schulen

Der Kanton Uri hält einen traurigen Rekord: Nirgendwo in der Schweiz sind die Corona-Fallzahlen pro Kopf so hoch wie hier. Jetzt hat die Regierung verschärfte Massnahmen beschlossen – so die frühere Schliessung von Skigebieten und die Ausweitung der Quarantänepflicht.
Publiziert: 12.04.2021 um 13:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.04.2021 um 19:11 Uhr

Im Kanton Uri brüstet man sich, pro Kopf die meisten Impfungen durchgeführt zu haben. Doch die Urner haben auch in einer weniger erfreulichen Rangliste die Nase vorn: Kein Kanton verzeichnet gemessen an der Bevölkerungsgrösse mehr Fallzahlen. Deswegen hat die Regierung nun verschärfte Massnahmen beschlossen.

So werden die Urner Skigebiete vorzeitig geschlossen – damit sollen die Spitäler entlastet werden. Ausserdem werden planbare Operationen verschoben, ebenfalls um die allenfalls erforderlichen Spitalkapazitäten sicherzustellen.

Intensivstationen drohen zu überfüllen

Denn: Im Innerschweizer Kanton macht sich Besorgnis breit. «Der Normalbetrieb könnte in jedem Moment von den hohen Hospitalisationszahlen gestört werden», warnt der Chefarzt vom Kantonsspital Georg Mang. Es sei zwar erfreulich, dass sich der Alterdurchschnitt der Patienten senke, trotzdem drohe die Intensivstation zu überfüllen.

Seit Tagen steigen die Spitaleinweisungen in Uri.
Foto: Keystone
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Gesundheitsdirektor Christian Arnold erinnert deswegen daran, dass der Kanton in den vergangenen Monaten selbst schon Patientinnen und Patienten aus anderen Kantonen behandelt habe. – Er hofft nun, dass sich diese Kantone Uri gegenüber ebenfalls solidarisch zeigen.

Ausweitung der Quarantänepflicht

Aber auch die Bevölkerung ermahnt er, weiterhin Solidarität zu wahren. Denn die hohen Fallzahlen dürften ihren Ursprung in der Corona-Müdigkeit der Urner haben, vermutet die Regierung. Deswegen baut man als weitere Massnahme das Contact Tracing aus.

Bis anhin mussten Infizierte – wie im Rest der Schweiz auch – ihre Kontakte der letzten 48 Stunden angeben. Diese müssen sich daraufhin in Quarantäne begeben. In Uri erhöht man diese Zeitspanne nun auf 72 Stunden – obwohl man festgestellt habe, dass immer mehr Menschen ihre Kontakte vor einer Quarantäne bewahren wollen und sie deswegen nicht beim Contact Tracing angeben.

Urner Schulen sollen vermehrt testen

Als letztes möchte die Urner Regierung in den Schulen zu vermehrtem Testen anregen – denn dort verzeichnet man zuweilen die meisten Corona-Fälle. Ab der Oberstufe sollen wöchentliche Speicheltests angeboten werden – in Primarschulen möchte man bei Ausbrüchen Massentests durchführen.

Einzig Leiter des Corona-Sonderstabs Emil Kälin konnte gute Neuigkeiten verkünden: «Beim Impfen sind wir gut unterwegs!» Über 9500 Impdosen konnte Uri bereits verabreichen. Ab Mitte Mai, so vermutet Kälin, sei die Impfung für alle Erwachsenen verfügbar. (dbn)

Uri PK
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