Bundesrat gefordert
Masterplan gegen Wohnungsnot

Die Wohnungs-Knappheit in der Schweiz beschäftigt die Politik. Der Bundesrat soll dem Problem auf den Grund gehen und Lösungen finden, fordert der Luzerner FDP-Ständerat Damian Müller. Die Regierung zeigt sich offen dafür.
Publiziert: 06.02.2023 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 06.02.2023 um 16:07 Uhr

Wer eine Wohnung sucht, ist nicht zu beneiden. Wohnraum in der Schweiz ist knapp – und wird immer knapper. Eine wachsende Bevölkerung, weniger Personen pro Haushalt, weniger Neubauten: Die Wohnungsnot in der Schweiz verschärft sich. Vergangenes Jahr betrug die Leerwohnungsziffer gerade einmal 1,31 Prozent – was bedeutet: Nur 13 von 1000 Wohnungen in der Schweiz waren frei. Im Kanton Zug waren es sogar nur 3 Wohnungen von 1000. Ein extrem tiefer Wert.

Wie Blick berichtet hat, gibt es inzwischen gar Menschen, die sich vorübergehend in Business-Apartments einmieten, weil sie keine Wohnung mehr finden. Der ausgetrocknete Wohnungsmarkt führt ausserdem dazu, dass die Mieten steigen und steigen. Im Schnitt allein vergangenes Jahr um 2,8 Prozent, wie eine Auswertung von Homegate ergab.

Bundesrat will Problem auf den Grund gehen

Was lässt sich dagegen tun? Das will der Luzerner Ständerat Damian Müller (38, FDP) vom Bundesrat wissen. In einem Vorstoss, den er schon vergangenen Herbst einreichte, fordert er die Regierung dazu auf, der Wohnungsnot in der Schweiz auf die Spur zu gehen. Denn bisher habe man das nicht im Detail unter die Lupe genommen.

Nur 13 von 1000 Wohnungen in der Schweiz waren im vergangenen Jahr zu haben. Ein sehr tiefer Wert.
Foto: PIUS KOLLER
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Mit seiner Forderung stösst Müller auf offene Ohren. Der Bundesrat ist bereit, sich dem Thema Wohnungsnot anzunehmen, wie er an seiner Sitzung vergangene Woche beschloss.

Welche Rolle spielt die Zuwanderung?

Müller will vom Bundesrat insbesondere wissen, welchen Einfluss bestimmte politische Entscheide wie das neue Raumplanungsgesetz, Bauvorgaben sowie die Bevölkerungsentwicklung und Migration auf die Verknappung des Wohnraums haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse solle die Regierung dann einen konkreten Massnahmenplan ausarbeiten, um das Problem zu entschärfen.

Ein zweiter Vorstoss legt den Fokus zudem spezifisch auf das Thema Mieten. Auch da soll der Bund der Entwicklung auf den Grund gehen. Unter anderem soll er untersuchen, welchen Einfluss die Einführung der Personenfreizügigkeit 2002 hatte.

Es ist nun am Ständerat, zu entscheiden, ob der Bundesrat dem Problem Wohnungsnot nachgehen soll. Da der Bundesrat selbst Handlungsbedarf sieht, wird er sich kaum gegen eine Untersuchung stellen. (lha)

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