Bundesrätin und Bundeskanzler wohnen unter einem Dach
Leuthard und Thurnherr sind unzertrennlich

Dorf an Dorf aufgewachsen, Schulter an Schulter gearbeitet – und jetzt Nachbarn: Bundesrätin Doris Leuthard und Bundeskanzler Walter Thurnherrs Wege kreuzen sich einmal mehr.
Publiziert: 23.07.2018 um 01:53 Uhr
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Aktualisiert: 22.09.2018 um 11:04 Uhr
Seite an Seite ans WEF: Doris Leuthard und Bundeskanzler Walter Thurnherr 2017.
Foto: Pascal Mora
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Nico Menzato

Sie sind unzertrennlich: Die amtsälteste Bundesrätin Doris Leuthard (55) und der achte Bundesrat, Walter Thurnherr (55). Seit Jahrzehnten begegnen sich die Politikerin und der leitende Beamte, die zu den Einflussreichsten in ganz Bundesbern gehören, immer wieder. Mal per Zufall. Dann wieder ganz bewusst.

Und jetzt sind sie sogar Nachbarn. Der Bundeskanzler hat kürzlich eine Wohnung in der unteren Berner Altstadt bezogen. Direkt neben dem Zweitwohnsitz der Energie- und Umweltministerin. Damit können die beiden Vertrauten jetzt sogar in der spärlichen Freizeit miteinander kommunizieren – quasi über die Fenster.

Dorf an Dorf aufgewachsen – Schulter an Schulter gearbeitet 

Die beiden sind bereits nur vier Kilometer von einander entfernt im Aargauer Freiamt aufgewachsen. Leuthard in Merenschwand AG und Thurnherr in Muri AG. In die gleiche Schule gingen die beiden mit Jahrgang 1963 aber nie. Sie begann die Kanti in Wohlen AG, als er in Aarau anfing – weil er eine mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung einschlug und später Mathematik und Physik studierte. 

Doch Jahre später arbeiteten die beiden Schulter an Schulter. Leuthard als Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) und Thurnherr, der meist mit Frau und seinen beiden Kindern oberhalb des Thunersees wohnt, als ihr Generalsekretär und damit rechte Hand. 

Die beiden CVPler trennten sich Anfang 2016 notgedrungen, weil er mit einem Spitzenresultat zum Bundeskanzler gekürt wurde – die Unterstützung seiner langjährigen Vertrauten war ihm sicher. Böse Zungen sagen gar, ohne Leuthard wäre der zwar blitzgescheite und zielstrebige Thurnherr trotzdem nicht zum Kanzler aufgestiegen.

Beerbt Thurnherr gar Leuthards Bundesratssitz? 

Jetzt sind die beiden in einem altehrwürdigen Haus in Bern wieder ganz nah beieinander. Ob sie gelegentlich auch über die Bundesratsnachfolge reden? Oft genannter Wunschkandidat für die Leuthard-Nachfolge im Bundeshaus ist – oh wie passend – ein gewisser Walter Thurnherr. 

Es wäre allerdings das erste Mal in der Schweizer Geschichte, dass ein Bundeskanzler in die Landesregierung aufsteigt.

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