An den Bauern kommt niemand vorbei
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Pestizid-Initiativen gebodigt:An den Bauern kommt niemand vorbei

Bund will Herbizide verbieten
Hobbygärtner sollen auf Pestizide verzichten

Jetzt werden auch Hobbygärtner zur Verantwortung gezogen. 2023 sollen die meisten Pflanzenschutzmittel für Private verboten werden. Das heisst dann wohl: Mehr jäten!
Publiziert: 11.07.2021 um 13:31 Uhr
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Aktualisiert: 12.07.2021 um 13:36 Uhr

Bei den Bauern hats nicht geklappt, jetzt will der Bund die Hobbygärtner angehen. Die sollen bald auf die meisten Pflanzenschutzmittel verzichten und ganz einfach selbst jäten.

Auf Anfang 2023 will der Bund die Zulassungskriterien für Pflanzenschutzmittel verschärfen, schreibt die «NZZ am Sonntag». Das geht aus dem «Verordnungspaket Umwelt Frühling 2022» hervor, das bis vor kurzem in der Vernehmlassung war. Der Bund will rund 65 Prozent aller derzeit zugelassenen Pflanzenschutzmittel im Hobbybereich verbieten.

Parks und Gärten sollen grüner werden

Doch die Verschärfung würden nur für Private gelten. Zukünftig sollen etwa in Gärten, Parks oder Freizeitanlagen keine Herbizide mehr verwendet werden. Auch sämtliche Pestizide, die das Hormonsystem stören, sollen aus den Gärten verschwinden. Und auch Produkte, die für Wassertiere giftig sind, wären künftig verboten.

Bald sollen Hobbygärtner mehr zu Schere und Rechen greifen.
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Vor gut einem Monat scheiterte die Pestizid-Initiative an der Urne. Sie verlangte, dass sämtliche Pestizide verboten werden. Das hätte die Landwirtschaft stark betroffen, aber auch Hobbygärtner hätten umdenken müssen.

Zehn Prozent aller Pestizide aus Privatgärten

In der Schweiz dürfen die meisten Pflanzenschutzmittel, die in der Landwirtschaft zugelassen sind, auch von Privaten erworben werden. Die im Privatbereich ausgebrachten Mengen sind zwar viel geringer als die in der Landwirtschaft, schlagen jedoch trotzdem ordentlich zu Buche: Laut eines Fernsehbeitrags von SRF vom Mai 2019 schätzen Fachleute, dass in Privatgärten jährlich bis zu 200 Tonnen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Das entspräche immerhin rund zehn Prozent der in der Schweiz verkauften Mengen. (hac)

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