«Bsoffnige» beim Gala-Dinner
Sommaruga sass neben Hollandes Ex

Die Schweiz servierte François Hollande (60) gestern Abend beim Gala-Diner einen Hartkäse namens «Dr Bsoffnig» zum Dessert. Kams erneut zum Streit wegen eines Desserts?
Publiziert: 15.04.2015 um 20:15 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 01:54 Uhr
Von Nico Menzato

Neben dem Käse «Dr Bsoffnig» speiste der französische Präsident im Bernerhof Saiblingfilet, Älpler Magrone und einen «Brasato au Merlot du Tessin». Zubereitet vom Hotel-Bellevue-Chefkoch Gregor Zimmermann. Dazu gab es Walliser Weisswein und Tessiner Roten.

Bleibt zu hoffen, dass die Wahl des Käses, der während der Reifung mit Wein übergossen wird, keine diplomatische Verstimmung mit der Grande Nation nach sich zog. Zu einer solchen kam es nämlich schon einmal wegen eines Desserts. 

Vor 32 Jahren – beim Staatsbesuch des damaligen französischen Präsidenten François Mitterrand. Ein Koch hatte ein «soufflé glace à la Fée verte» bereitet – und wurde verdächtigt, den damals verbotenen Absinth alias «grüne Fee» verwendet zu haben. Er habe einzig Pastis reingeschüttet, beteuerte dieser – worauf er dennoch verklagt wurde: wegen Falschdeklaration und Betrugs! Es kam zur Verurteilung und in zweiter Instanz zum Freispruch.

Das Protokoll treibt seltsame Blüten: Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sass ausgerechnet neben Hollandes Ex Ségolène Royal, Umweltministerin.
Foto: Keystone
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Von solchen Misstönen war gestern wenig zu spüren als Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga (54) den 24. Präsident der Republik mit militärischen Ehren empfing. Dieser schmeichelte in seiner Ansprache, die Periode des Steuerstreits sei abgeschlossen; er beabsichtige nun, die Beziehungen beider Länder zu intensivieren. Schliesslich teile die Schweiz die «europäischen Werte und Projekte», aber als Nicht-EU-Mitglied auf unabhängige Art und Weise. «Ich respektiere diese Wahl», so Hollande weiter. 

Auch Sommaruga betonte, der Besuch könne «die Ouverture für eine neue Phase der Beziehungen sein – eine Phase, die durch Vertrauen, Freundschaftlichkeit und Herzlichkeit geprägt sein soll». Beim Gala-Dinner sass sie neben Umweltministerin Ségolène Royal - der Ex von François Hollande, der ohne Partnerin Julie Gayet kam.

Hinter verschlossenen Türen sprachen die Delegationen über den wirtschaftlichen Austausch, Bildungs- und Steuerpolitik sowie die Personenfreizügigkeit.

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