«Von dem Geld sehe ich sicher nichts»
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Blocher will Rente spenden:«Von dem Geld sehe ich sicher nichts»

Blocher will Bundesrats-Rente spenden
«Von dem Geld sehe ich sicher nichts»

Christoph Blocher sei klar gewesen, dass er mit seiner nachträglichen Forderung seines Ruhegehalts einen Wirbel auslösen wird. Heute sei der Bundesrat eben so indiskret wie nie zuvor, sagt er auf Teleblocher. Das Geld will er spenden.
Publiziert: 10.07.2020 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.10.2020 um 19:21 Uhr

Die Bundeskanzlei habe ihm versichert, dass die nachträgliche Forderung nach seinem Ruhegehalt als alt Bundesrat streng vertraulich behandelt werde, erzählt Christoph Blocher (79) in der neusten Sendung von Teleblocher: «Da hab ich nur laut gelacht: Ich war lange genug in dem Betrieb, um zu wissen, dass das rausgeht.»

Vergangene Woche war bekannt geworden, dass SVP-Doyen Blocher, der von 2003 bis 2007 im Bundesrat sass, nach Jahren plötzlich die ihm zustehenden Ruhegehälter einfordert, auf die er bis heute verzichtet hat. Total: 2,77 Millionen Franken. Das sorgte bei vielen für Erstaunen. Immerhin zählt seine Familie zu den zehn reichsten Schweizern.

«Bundesrat war noch nie so indiskret wie heute»

Das Geschäft sei kaum dem Bundesrat vorgelegen, als es auch schon bekannt wurde, erzählt Blocher: «Punkto Indiskretionen war es glaube ich noch nie so schlimm wie heute.» Es seien nicht die Bundesräte selber, die Informationen herausgäben. Aber sie hätten ja ein grosses Umfeld. Am schlimmsten sei dabei das Innendepartement von Alain Berset (48), findet Blocher. «So soll er in den Medien in einem günstigen Licht da stehen.»

Christoph Blocher war von 2003 bis 2007 als Justizminister Mitglied des Bundesrats.
Foto: Keystone
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«Mir war klar: das gibt einen Riesenmais», so Blocher weiter. Aber einen solchen Wirbel müsse man ertragen können. «Vielen geht es nur darum, Dreck anrühren zu können.» Er erhalte aber auch zahlreiche positive Reaktionen aus der Bevölkerung.

Risiko steige, dass die Forderung abgelehnt wird

Er habe das Geld nicht dem Staat überlassen wollen, der es nur aus dem Fenster werfe. Klar sei für ihn, dass er die 2,7 Millionen Franken spenden wolle: «Von dem Geld sehe ich selber sicher nichts. Aber dem Staat schenken?» Das kommt für Blocher nicht infrage.

Der Bundesrat hat der Forderung Blochers bereits zugestimmt. Vor der Auszahlung muss allerdings noch die Finanzdelegation des Parlamentes zustimmen. Die Frage werde nun natürlich zunehmend politisch beantwortet, ist sich Blocher bewusst: «Damit steigt das Risiko, dass sie die Forderung ablehnen. Dann sind halt 2,7 Millionen in den Sand gesteckt.»

Bisher wurden in der Schweiz noch nie Ruhegehälter an Magistratspersonen rückwirkend ausbezahlt. Der Bundesrat will dies für die Zukunft rechtlich regeln. (dba)

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