Beliebter Höhepunkt der Olma
Gefährdet der Autobahn-Ausbau das Säulirennen?

Weil in St. Gallen die Autobahn ausgebaut werden soll, muss eine Olma-Halle weichen. Ersetzt werden soll sie ausgerechnet dort, wo das legendäre Säulirennen stattfindet.
Publiziert: 12.04.2024 um 12:11 Uhr

Für viele gehört es zur Olma wie der Biss in die Bratwurst: das Säulirennen. Doch dafür schwindet bald der Platz. Grund ist der geplante Autobahn-Ausbau. Für 5,3 Milliarden Franken sollen mehrere Projekte in der ganzen Schweiz gebaut werden. Ein Teil davon ist die 3. Röhre im Rosenbergtunnel in St. Gallen. Voraussichtlich im Herbst stimmt die Schweiz darüber ab.

Doch damit diese gebaut werden kann, muss eine Olma-Halle abgerissen werden. Das gab das Bundesamt für Strassen (Astra) und die Messebetreiber am Donnerstag bekannt. Als Ersatz soll es gleich nebenan eine neue Halle geben – ausgerechnet anstelle der Arena, wo jeweils das berühmte Säulirennen stattfindet.

Mobile Arena im Gespräch

Auch der angrenzende Stall soll weichen. «Die Bedeutung dieses Geländes mit dem attraktiven Angebot während der Olma ist uns absolut bewusst», schreibt die Olma auf Anfrage. Die Besucher würden jedoch eher am Angebot hängen als an den Bauten. «Sowohl für das Säulirennen wie auch für den Olma-Stall wird es immer Lösungen geben», versprechen die Messebetreiber. 

Die Arena des Säulirennens soll weg.
Foto: keystone-sda.ch
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Der ehemalige St. Galler Stadtpräsident und heutige Olma-Verwaltungsratspräsident Thomas Scheitlin (70) bringt im Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» eine mobile Arena ins Spiel, in der das Säulirennen stattfinden könnte. In einem Vorprojekt wird jetzt geprüft, was machbar ist und wie viel das kosten wird.

Bund finanziert neue Halle

Die Kosten für Abriss und Neubau der Halle übernimmt der Bund. «Fest steht, dass das Astra die Olma Messen St. Gallen AG schadlos halten wird», so ein Sprecher des Bundesamts. An den Kosten, über die abgestimmt wird, ändert sich aber nichts. Abriss und Wiederaufbau der Halle seien dort schon einkalkuliert.

Eine neue Lösung fürs Säulirennen finanziert der Bund aber nicht. «Der Messebetrieb und somit das Säulirennen ist Sache der Olma», findet der Bund. Mit dem Bau der 3. Röhre könne frühestens ab 2030 gerechnet werden. Vorher würde wohl der Neubau gebaut werden. Doch bis dahin können die Zuschauer noch in der gewohnten Umgebung das Rennen geniessen. (bro)


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