Covid-Zertifikat kommt bis Ende Juni
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Der Bund macht es selbst
Covid-Zertifikat kommt bis Ende Juni

Das Bundesamt für Gesundheit hat entschieden: Das Impfzertifikat, dass Auskunft darüber geben soll, ob jemand geimpft, genesen oder kürzlich negativ getestet wird, soll vom Bundesamt für Informatik erstellt werden. Bis Ende Juni soll das System zur Verfügung stehen.
Publiziert: 07.05.2021 um 11:36 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2021 um 17:25 Uhr

Bis Ende Juni 2021 steht das System zur Ausstellung eines fälschungssicheren Covid-Zertifikats für geimpfte, genesene sowie zeitnah negativ getestete Personen auf Wunsch zur Verfügung, teilt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) mit. Entwickelt wird es vom Bund, nämlich dem Bundesamt für Informatik und Telekommunikation (BIT).

Die privaten Anbieter, die zwei Lausanner Unternehmen Sicpa und Elca, die eine gemeinsame Lösung angeboten hatten, sind damit raus. Das BAG hatte vorerst zwei Lösungen parallel geprüft, sich nun aber gegen die Privaten und für die Bundesbeamten entschieden.

Transparenz war entscheidend

Die Lösung des BIT sei EU-kompatibel, versichert das BAG. Reisen sollten also mit dem Zertifikat aller Voraussicht nach möglich sein. Die BIT-Version sei zudem sicher und auf das notwendige technische Minimum beschränkt. Der Quellcode der Anwendung werde offen gelegt – laut BAG war gerade diese Transparenz ausschlaggebend für den Entscheid.

Das Covid-Zertifikat soll es möglich machen: Wieder durch Europa reisen.
Foto: Keystone
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Der Berufsverband der Ärzte FMH und der Apothekerverband Pharmasuisse hatte ebenfalls ein Angebot eingereicht, ihnen erteilte das BAG schon früher eine Absage. Anfang Mai kündigten die zwei Verbände aber mit, dass sie an der eigenen Lösung trotzdem weiterarbeiten. Laut BAG werden beide nun bei den weiteren Arbeiten eingebunden.

FMH und Pharmasuisse wiederum zeigten sich erfreut, dass der Bund gewillt sei, «die Zertifikatsausstellung in die Prozesse der Leistungserbringer zu integrieren», wie sie in einer gemeinsamen Stellungsnahem erklärten. Die Bevölkerung profitiere davon, wenn sie möglichst rasch eine gute und sichere Lösung zur Verfügung habe.

Bevor eine Vereinbarung über eine Zusammenarbeit für die Ausstellung getroffen werden könne, seien jedoch noch «zahlreiche Fragen zu klären», namentlich zur Kundenfreundlichkeit und Datensicherheit. Arztpraxen, Apotheken, Spitäler und Impfzentren seien die zentralen Anlaufstellen für Covid-Impfungen und Tests sowie in Zukunft auch für Covid-Zertifikate. Es sei naheliegend und zweckmässig, dass diese Leistungserbringer auch Covid-Zertifikate herausgäben.

Auf Papier und auf dem Smartphone

Mit dem Covid-Zertifikat soll dereinst nachgewiesen werden, dass man nicht ansteckend ist – also geimpft, kürzlich getestet oder genesen. Ziel ist, das Zertifikat benutzerfreundlich zu halten und sowohl auf dem Papier wie auf Smartphone auszustellen. Personendaten werden laut BAG nicht zentral gespeichert werden.

Neben der EU-Kompatibilität arbeitet die Schweiz auch mit der Weltgesundheitsorganisation WHO zusammen, um ein international anerkanntes Zertifikat zu entwicklen. (gbl)

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