So bekommen Sie die gratis Selbsttests für Zuhause
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Ab 7. April in der Apotheke:So bekommen Sie die gratis Selbsttests für Zuhause

Apotheker-Präsidentin befürchtet Ansturm am 7. April
«Gehen Sie die Selbsttests nicht alle am ersten Tag holen»

Die Experten des BAG stellen sich wieder den Medien. Dabei dürften sie über Fortschritte beim Impfpass aufklären – und zu den Selbsttests informieren. Diese kommen nämlich in Kürze auf den Markt.
Publiziert: 30.03.2021 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 22.04.2021 um 16:06 Uhr

Wie sieht das Zertifikat aus, mit dem man künftig beweisen kann, das man geimpft ist oder vor Kurzem negativ getestet wurde? Klar ist dabei vor allem: «Es wird kein zentrales Impfregister geben», wie Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Dienstag vor den Medien betonte.

Das BAG sei dabei, ein Zertifikat zu erarbeiten, man hoffe, dass ein solches bis im Sommer vorliegen werde. Verantwortlich dafür, das Zertifikat auszustellen, werde die Behörde sein, die auch die Dosis verabreiche: Also Ärztin, Apotheke oder Impfzentrum. Die Verantwortung für die Aufbewahrung des Zertifikats, das sowohl digital wie auch in Papierform abgegeben werden soll, liege bei der geimpften Person selbst.

Das BAG prüfe derzeit verschiedene technische Lösungen, die für die Schweiz am besten umsetzbar seien und gleichzeitig international akzeptiert würden, wie die Zuständige Nassima Mehira betonte. Es werde aber keine EU-Lösung geben, der sich die Schweiz anschliesse. Die EU werde Vorgaben machen, die auf Ebene der Staaten umgesetzt werden müssten.

Letzte Woche trat BAG-Chefin Anne Lévy vor die Medien, um mit dem Skandal rund um meineimpfungen.ch aufzuräumen.
Foto: Keystone
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Apotheken befürchten Ansturm

Bis es mit Impfung und Zertifikat so weit ist, steht weiterhin auch die Teststrategie bei der Bekämpfung des Virus im Fokus. Ab 7. April werden Apotheken neu auch Selbsttests für zu Hause abgeben. Martine Ruggli, Präsidentin des Apothekerverbands Pharmasuisse, appellierte dabei auch an die Bevölkerung: «Bitte kommen Sie die Tests nicht am ersten Tag abholen». Denn dann könne der Ansturm nicht mehr bewältigt werden.

Schon vorher sind die Apotheken ausgelastet: Denn es gelte, die Selbsttests von Hand in Säckchen à fünf Stück umzupacken. Denn fünf Stück werden gratis jeden Monat abgegeben. Schummeln ist nicht empfohlen: Zwar können die Apotheken das nicht kontrollieren, wohl aber die Krankenkassen, deren Karte jeweils angegeben werden muss.

Roche erhält Ausnahmebewilligung

Sowohl Ruggli wie auch die BAG-Vertreter betonten, dass die Selbsttests weniger zuverlässig sind, als die bekannten PCR- und Schnelltests. Darum dienten sie nur als Ergänzung zur geltenden Teststrategie mit Massentests, Tests bei Symptomen und präventiven Tests. Und: Jedes Resultat sei nur eine Momentaufnahme.

Einem entsprechenden Selbsttest des Basler Pharmakonzerns Roche hat die Heilmittelbehörde Swissmedic heute die Ausnahmebewilligung erteilt. Mithilfe einer einfachen Kurzanleitung könnten Patienten den Test zu Hause durchführen, wobei die Ergebnisse nach nur 15 Minuten vorlägen.

Fallzahlen steigen

Nötig ist die Teststrategie aber nach wie vor, wie Patrick Mathys vom BAG betonte. Denn obwohl Hospitalisierungen und Todesfälle stabil seien, zeigten die Fallzahlen «nach wie vor in die falsche Richtung: nach oben».

Sorgen macht wiederum eine neue Virusvariante, die in Brasilien umgeht, und die noch gefährlicher ist, als die bekannten Versionen. Das Unterbrechen von Flugverbindungen nach Brasilien ist für die Schweiz derzeit aber kein Thema. Sollten jedoch die europäischen Nachbarländer Massnahmen beschliessen, würde sich die Schweiz anschliessen, so Mathys. (gbl)

Experten-PK 30.3.

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