Autos mit E-Vignette
Droht die totale Überwachung?

SVP-Nationalrat Ulrich Giezendanner kritisiert das Postulat «E-Vignette». Sie führe zu einer Totalüberwachung aller Autofahrer, meint er. Darum macht er auch kritische Vorbehalte gegenüber dem Nachrichtendienstgesetz.
Publiziert: 03.03.2015 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:42 Uhr
Von Vivane Bischoff

Mit einer 2/3-Mehrheit hat der Nationalrat das Postulat «Für eine elektronische Erhebung der Nationalstrassenabgabe» gestern angenommen. Bald muss der Ständerat entscheiden

Für SVP-Verkehrspolitiker Ulrich Giezendanner ist klar: «Mit der E-Vignette kann der Staat alle Autofahrer jederzeit überwachen.»

Ganz so eng sieht es die SVP sonst beim Thema Überwachung sonst nicht. Dem neuen Nachrichtendienst-Gesetz will die Schweizerische Volkspartei nämlich zustimmen.

Die Klebeetikette soll bald durch eine E-Vignette ersetzt werden.
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«Beim Nachrichtendienst-Gesetz sagt die SVP zwar ja, aber ich bin da nicht einverstanden», sagt Giezendanner. Denn: Eine Überwachung wolle er nicht.

Ein weiteres Problem sei, dass durch die E-Vignette langsam ein neuer Strassenzoll eingeführt werde, warnt der SVP-Nationalrat. Road-Picing wird dabei zum Thema. «Je nach dem, wann Sie wo durchfahren, müssen Sie unterschiedlich hohe Gebühren zahlen. Das ist Manipulation.»

Seine Parteikollegen teilen seine Bedenken: mit 51 Nein- zu null Ja-Stimmen, wollten sie das Vorhaben «E-Vignette» verhindern.

Damit soll die bisher geltende Klebevignette ersetzt werden. Wie das neue System allerdings konkret aussehen könnte, ist noch völlig unklar. Nur, dass die E-Vignette nicht ans Auto direkt, sondern an die Nummer angemacht werden soll.

Für Giezendanner ist jetzt schon sicher: «Wenn der Bundesrat eine Vorlage vorstellt, werden wir das Referendum ergreifen, genau wie bei der letzten Abstimmung zur Erhöhung des Vignetten-Preises.» (bie)

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