Auch Taskforce glaubt
Höchststand der Omikron-Welle könnte erreicht sein

Auch aus Sicht der Taskforce gibt es Grund anzunehmen, dass die Omikron-Welle nicht so schlimm ausfällt wie befürchtet. Doch besonders was die Situation in den Spitälern anbelangt, müsse man aufpassen.
Publiziert: 18.01.2022 um 18:51 Uhr

Nicht nur Bund und Kantone geben sich angesichts der derzeitigen Corona-Lage vorsichtig optimistisch. Auch die wissenschaftliche Taskforce des Bundes glaubt, dass das Schlimmste bereits geschafft sein könnte – und die Monsterwelle doch nicht ganz so monströs sein könnte wie befürchtet.

In den vergangenen zwei Wochen sei die Zahl der erfassten Fälle nicht signifikant gestiegen, schreibt die Taskforce in ihrem neusten Lagebericht. «Der flachere Anstieg der bestätigten Fälle könnte darauf hindeuten, dass ein Höchststand der Omikron-Welle erreicht sein könnte.»

Wie hoch ist die Dunkelziffer?

Der Konjunktiv macht deutlich: Sicher ist sich die Taskforce nicht. Es sei auch möglich, dass die Stagnation der Fallzahlen darauf zurückzuführen sei, dass man schlichtweg nicht noch mehr Tests durchführen könne. Dafür spreche, dass die Fallzahlen und der Anteil positiver Tests höher sei als je zuvor in der Pandemie. In einigen Kantonen liegt der Anteil positiver PCR-Tests bei fast oder sogar über 50 Prozent. Das spricht für eine sehr hohe Dunkelziffer.

Die Corona-Taskforce unter der Leitung von Mathematikerin Tanja Stadler hält es für möglich, dass der Peak bei den Fallzahlen bereits erreicht ist.
Foto: keystone-sda.ch
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Zu Vorsicht rät das Wissenschaftler-Gremium insbesondere, was die Beurteilung der Spital-Zahlen anbelangt. Die Kurve im Covid-Dashboard des BAG zeigt bei den Hospitalisierungen steil nach unten, auch auf den Intensivstationen befinden sich weniger Covid-Patientinnen und -Patienten als noch vor einigen Wochen.

Spital-Zahlen nicht aussagekräftig

Laut Taskforce sind diese Zahlen allerdings trügerisch. Wegen Meldeverzögerungen könne man derzeit nicht sagen, ob die Zahl der Hospitalisierungen derzeit zu- oder abnimmt. Es dauere über zwei Wochen, bis über 90 Prozent der Spitaleinweisungen gemeldet würden. Die Konsequenz: «Angesichts dieser Meldeverzögerungen eignet sich die Zahl der gemeldeten neuen Hospitalisationen nicht als Mass für die aktuelle Entwicklung der Belastung des Gesundheitssystems.»

Stattdessen müsse man auf die Belegung der Spitäler schauen. Daten aus Zürich und Genf würden zeigen, dass die Belegung der dortigen Spitäler mit Covid-Patientinnen und -Patienten derzeit zunehme. (lha)

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