Armeechef überlegt sich Internet-Pausen
Handy zücken, surfen, marsch!

Armeechef Philippe Rebord plant eine «Internet-Viertelstunde» – wie wenn es heute nicht schon genug Pausen dafür gäbe.
Publiziert: 19.06.2017 um 15:24 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 01:37 Uhr
Ruedi Studer

Die Armee will attraktiver werden und lockert die Zügel. Statt in Stiefeln wird etwa in Turnschuhen marschiert. Ab 2018 gibt es in allen Rekrutenschulen mehr Erholungsphasen.

Und jetzt bringt der neue Armeechef Philippe Rebord (60) eine weitere Annehmlichkeit ins Spiel: die Internet-Viertelstunde! In der Armee bleibe einem nur die Nacht, um im Internet zu surfen, sagt Rebord in einem «Tages-Anzeiger»-Interview. «Und wenn der Rekrut während der Nacht surft, hat er nach zwei Tagen ein Problem.» Daher sind für den Armeechef «auch Internet-Viertelstunden eine Möglichkeit».

Doch welcher Rekrut hat heute nicht schon sein Handy im Feld mit dabei und nutzt es entsprechend?

Handy-Empfang auch beim Strammstehen: Soldat checkt sein Handy (Archiv).
Foto: Keystone
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Es gibt kein Handy-Reglement

Armeesprecher Daniel Reist bestätigt auf Nachfrage: «Ein Handy- oder Internet-Reglement gibt es nicht – und schon gar kein Handyverbot.»

In der RS kurz ins Netz? Armeechef Philippe Rebord bringt «Internet-Viertelstunden» ins Spiel.
Foto: EQ Images

Grundsätzlich gilt aber: «Während der Arbeitszeit darf man das Handy nicht benutzen, in den kurzen Pausen oder der längeren Mittagspause hingegen schon.»

Länger aufs Handy verzichten müssen Rekruten heute nur in Spezialfällen. «Es kann vorkommen, dass das Handy etwa bei Durchhalteübungen eingezogen wird – das liegt aber im Ermessen des jeweiligen Kommandanten.»

Rebord habe nur eine Idee geäussert, so Reist. «Vielleicht ist es tatsächlich entspannender für die Rekruten, wenn es eine offizielle Internet-Pause gibt. Ausgereift oder ausgeführt ist diesbezüglich aber noch nichts.»

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