Viola Amherd ist die erste Frau an der Spitze der Armee
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Das sagt das Militär:Viola Amherd ist die erste Frau an der Spitze der Armee

Mehr Sachlichkeit dank CVP-Amherd
Armeechef ist froh über SVP-Abgang im Verteidigungsdepartement

Armeechef Philippe Rebord hofft mit CVP-Bundesrätin Viola Amherd an der Spitze des Verteidigungsdepartements auf eine stärkere Akzeptanz des Militärs im Bundesrat.
Publiziert: 13.12.2018 um 02:04 Uhr
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Aktualisiert: 13.12.2018 um 08:00 Uhr

Nach dem Abgang von SVP-Bundesrat Guy Parmelin im Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) sei es im Gesamtbundesrat denkbar, dass die Akzeptanz der Armee gestärkt werde, sagte Rebord in einem am Donnerstag publizierten Interview der «Neuen Zürcher Zeitung». Man habe bislang ab und zu einen gewissen Abwehrreflex gegen die SVP erlebt. «Ich glaube, dass die Diskussion über die Armee jetzt an Sachlichkeit gewinnen kann.»

Mit der Walliserin Viola Amherd wird erstmals in der Geschichte des Verteidigungsdepartements eine Frau der Armee politisch vorstehen. «Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr», sagte Rebord, der ebenfalls aus dem Wallis stammt. Er sieht es als Vorteil an, dass eine Frau ohne militärische Erfahrung ins Amt kommt. «Sie kann ohne Vorurteile das Amt antreten. Ich kann mir vorstellen, dass es eine sehr sachliche Zusammenarbeit wird. Und das ist sehr gut so.»

«Helikopterflüge sind für die Bevölkerung nicht akzeptabel»

Im Interview bekräftigte Rebord, dass angesichts von Negativschlagzeilen etwa wegen Helikopterflügen für Partnerinnen hoher Militärs oder Alkohols auf Kosten der Steuerzahler ein Kulturwandel im Umgang mit Spesen nötig sei. «Wir haben uns zwar an den Budgets orientiert, aber nicht gefragt, wie die innerhalb dieser Budgets getätigten Ausgaben auf das Image der Armee zurückwirken.»

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Bundesrätin Viola Amherd": Armeechef Philippe Rebord. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Auch er persönlich habe den «Impuls von aussen» gebraucht, woraufhin er sich selbst hinterfragte. «Mittlerweile leuchtet mir ein, dass zum Beispiel die Helikopterflüge für die Bevölkerung nicht akzeptabel sind.» Er glaubt aber auch, dass die Armee vergleichsweise bescheiden sei, was Ausgaben für Anlässe und Ähnliches engehe. «Aber nochmals: Ich habe mich entschuldigt und die Lehren darausgezogen.» Seit Juli gibt es ein neues Spesenreglement, das konsequent umgesetzt werde.

Rebord hat Lust zu bleiben

Der 61-jährige Rebord ist seit Anfang 2017 Chef der Schweizer Armee. Der Vertrag des Historikers und jahrzehntelangen Berufsmilitärs wurde laut eigenen Angaben bis Ende 2020 verlängert. «Ich diene, ich habe gedient. Und ich bin auch motiviert zu bleiben.» (SDA/duc)

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