Ab heute gehts los – nur Bern lässt Impfwillige warten
Wie gross ist der Ansturm auf den Gratis-Booster?

Ab dieser Woche ist der zweite Booster für alle ab 16 Jahren gratis. Noch hält sich die Nachfrage nach der Auffrischimpfung allerdings in Grenzen.
Publiziert: 10.10.2022 um 15:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2022 um 10:49 Uhr
Lea Hartmann

Im Basler Impfzentrum wird am Montag im Akkord geboostert. Ab heute ist die zweite Auffrischimpfung für die breite Bevölkerung ab 16 Jahren kostenlos. 800 Baslerinnen und Basler lassen sich nicht zweimal bitten und haben sich für den ersten Impftag einen Termin gesichert.

Die Mehrheit der Bevölkerung hat es indes nicht sonderlich eilig, den Ärmel für eine weitere Covid-Impfung hochzukrempeln. Abgesehen vom Anfangsansturm hält sich die Nachfrage nach dem zweiten Booster in Grenzen. In Basel-Stadt haben sich bis jetzt gerade einmal 3100 Personen für die Auffrischimpfung im kantonalen Impfzentrum angemeldet, was 1,5 Prozent der Bevölkerung entspricht.

Geringe Nachfrage auch in Luzern und Aargau

Ähnlich bescheiden ist die Booster-Nachfrage derzeit beispielsweise in Luzern. Im Zentralschweizer Kanton haben bis jetzt 5500 Personen einen Termin in einem der drei Impfzentren vereinbart, teilt das Gesundheits- und Sozialdepartement auf Anfrage mit. Dazu kommen Impfungen am Kantonsspital und bei Apotheken und Hausarztpraxen, über die der Kanton keinen Überblick hat.

Ab Montag wird wieder geboostert. Die zweite Auffrischimpfung ist ab dann für alle ab 16 Jahren kostenlos. (Archiv)
Foto: Keystone
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Im Aargau sind für die kantonalen Impfzentren bisher 11'600 Termine vergeben worden. Der Kanton Zürich, in dem man sich seit Samstag einen Booster-Termin sichern kann, konnte am Montag noch keine Angaben zur Impfnachfrage machen.

Im Wallis wurden bisher 2300 Termine in den kantonalen Impfzentrum gebucht. In der ersten Woche seien diese zu 84 Prozent ausgelastet, schreibt der Kanton. Man stelle – noch – einen deutlichen Rückgang der Nachfrage im Vergleich zur ersten Auffrischimpfung fest.

Bernerinnen und Berner müssen warten

Während sich Boosterwillige in den meisten Kantonen angesichts der geringen Nachfrage sehr kurzfristig ein weiteres Mal impfen lassen können, müssen sich viele Bernerinnen und Berner gedulden. Als einziger Kanton hat Bern kommuniziert, in zwei Etappen zu impfen: zuerst die Seniorinnen und Senioren über 65 sowie weitere Risikopersonen, erst später der Rest der Bevölkerung.

Vergangene Woche hat deshalb erst rund ein Viertel der Bernerinnen und Berner ein SMS bekommen, dass sie sich für den zweiten Booster anmelden können. Die anderen müssen bis voraussichtlich Mitte November warten, jedenfalls für einen Termin im Impfzentrum. Möglich ist, sich schon vorher auf eigene Initiative hin in einer Apotheke oder beim Hausarzt impfen zu lassen.

14'000 freie Termine in Bern

Gundekar Giebel, der Sprecher der Berner Gesundheitsdirektion, begründet das Vorgehen mit dem optimalen Einsatz der Impfkapazitäten. Es sollen jene Personen rasch zu einer Auffrischungsimpfung kommen können, für welche der Booster an erster Stelle vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) empfohlen wurde.

Je nachdem, wie viele Seniorinnen und Senioren und andere Risikopersonen sich impfen lassen wollen, ist es aber auch möglich, dass der Rest der Bevölkerung schon vorher drankommt. Bis jetzt hätten sich rund 21'000 Personen für den zweiten Booster angemeldet, sagt Giebel. 14'000 Termine seien zur sofortigen Buchung frei, weitere Termine würde laufend aufgeschaltet.

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